Mi, 03.12.2014Niedersächsische Krankenhäuser bitten Bundesregierung um Hilfe

Hannover/Berlin (epd). Die niedersächsischen Krankenhäuser haben an die Bundesregierung appelliert, für eine faire Finanzierung der Kliniken zu sorgen. Eine Delegation ihres Dachverbandes übergab am Mittwoch in Berlin rund 10.000 Unterschriften, die der Verband für dieses Ziel in den Kliniken gesammelt hatte.

Die Niedersächsische Krankenhausgesellschaft hatte wiederholt vor einem finanziellen Kollaps von Kliniken im Land gewarnt. 60 bis 70 Prozent der Krankenhäuser schrieben rote Zahlen. «Wenn sich die Situation nicht spürbar verbessert, müssen wir damit rechnen, dass zwei Drittel der Krankenhäuser keine adäquaten Ergebnisse mehr erwirtschaften können», sagte Geschäftsführer Helge Engelke.

Die Häuser setzen ihre Hoffnungen jetzt vor allem in die Beratungen einer Arbeitsgemeinschaft aus Bund und Ländern, die ihre Vorschläge für eine Reform der Krankenhausfinanzierung demnächst vorstellen will. «Das ist der Hoffnungsfunken am Horizont», sagte der stellvertretende Geschäftsführer des Dachverbandes, Marten Bielefeld, dem epd.

Die Krankenhausgesellschaft fordert vom Bund, die Berechnungssätze pro Patient anzugleichen, die sich in den Bundesländern unterscheiden. In Niedersachsen liege dieser «Landesbasisfallwert» zurzeit bei 3.117 Euro und damit deutlich etwa unter dem von 3.325 Euro in Rheinland-Pfalz. Die Unterschiede seien sachlich nicht zu begründen, da die Patienten in Niedersachsen die gleichen Kassenbeiträge zahlten wie anderswo. Deshalb müssten auch die Leistungen gleich sein.

Der niedersächsische Landesbasisfallwert müsse daher im nächsten Jahr auf den Bundesdurchschnitt steigen. Die Bundesgesetze, nach denen er ermittelt wird, müssten dafür entsprechend verändert werden, verlangte der Verband. Zur Niedersächsischen Krankenhausgesellschaft gehören nach eigenen Angaben alle rund 190 Krankenhäuser im Land mit insgesamt etwa 41.000 Betten. Ihre insgesamt mehr als 90.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter behandeln und betreuen pro Jahr rund 1,8 Millionen Patienten.




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