Mo, 31.12.2012Niedersächsische Bischöfe machen Menschen Mut für das neue Jahr

Hildesheim/Königslutter/Osnabrück (epd). Die evangelischen und katholischen Bischöfe in Niedersachsen haben den Menschen am Montag in ihren Silvesterpredigten Mut für das neue Jahr gemacht. Der evangelische Braunschweiger Landesbischof Friedrich Weber würdigte 2012 als ein «trotz mancher Mühe ungeheuer ausgefülltes Jahr». Der katholische Hildesheimer Bischof Norbert Trelle sagte, Gottes Schutz gelte vor allem den Bedrängten, den Schwachen und denen, die nicht mehr weiter wüssten. Der katholische Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode rief die Christen dazu auf, ihren Glauben mit Entschiedenheit zu leben.

Im Kaiserdom zu Königslutter (Kr. Helmstedt) sagte Landesbischof Weber, die politische Kultur leide an Streitigkeiten und Beleidigungen. Das gelte auch für die Religionen, wie die Debatte um die Beschneidung oder die Diskussionen über Sterbehilfe und Organtransplantation gezeigt hätten. Es habe auch viel Bedrohliches gegeben: «Die Krise Europas, ein wenig erfreulicher arabischer Frühling, Hunger und Durst und Flüchtlingsdramen.»

Doch Gott sei geduldig geblieben, obwohl die Menschen auf Macht gesetzt hätten und nicht auf Liebe. Gott schenke Leben, Glück, Hoffnung, Zuversicht und Kraft, um das Mühsame zu tragen.

Auch der Hildesheimer Bischof Trelle sagte in der Basilika St. Godehard, wie immer das neue Jahr sein werde, die Menschen sollten eines wissen: «Gott geht mit. Er ist Anführer und Begleiter unserer Wege.» Trelle dankte allen Mitarbeitenden für ihren Einsatz. «Die gute Tat einzelner Menschen und ihr Engagement machen zwar keine Schlagzeilen, aber von ihnen lebt die Welt und von ihnen lebt auch die Kirche.»

Bischof Bode sagte im Osnabrücker Dom, jeder Christ müsse sich gerade in der heutigen Zeit der Glaubenskrise fragen, wem er folgen wolle und was er letztlich suche. Solche Fragen seien notwendig, «wenn unsere Glaubensgeschichte in unseren Breiten eine Zukunft haben soll».

Viele Menschen wendeten sich von Jesus und seiner Kirche ab oder suchten so sehr nach religiösen Sicherheiten und Halt, dass sie fundamentalistisch und unbarmherzig würden, sagte Bode. Christen sollten sich die Frage stellen, welche Dinge, Menschen und Angebote sich zwischen sie und Gott drängten und was ihnen der christliche Glaube letztlich bedeute.


Pressestelle

Kann die Pressestelle etwas für Sie tun? Hier finden Sie den Kontakt zu uns.