Mi, 26.10.2011Niedersächsische Bischöfe für klimafreundliche Dienstwagen ausgezeichnet

Bischof Meister Schlusslicht bei Umfrage

Hannover (epd). Zwei evangelische Bischöfe aus Niedersachsen sind für ihre umweltbewussten Dienstwagen ausgezeichnet worden. Der braunschweigsche Landesbischof Friedrich Weber und der schaumburg-lippische Landesbischof Karl-Hinrich Manzke erhielten von der Deutschen Stiftung Umwelthilfe die «Grüne Karte», teilte die Stiftung am Dienstag in Berlin mit. Bei der Umfrage wurden die Motorisierung, der Spritverbrauch und die CO2-Emissionswerte der Dienstwagen bewertet.

   Auch die Präsidentin der Bremischen Evangelischen Kirche, Brigitte Boehme, und der westfälische Präses Alfred Buß aus Bielefeld bekamen die «Grüne Karte». Bei den Wagen der drei Kirchenoberhäupter liegt der CO2-Ausstoß pro Kilometer zwischen 128 und 134 Gramm. Die Stiftung befragte insgesamt 46 leitende Theologen beider großer Kirchen und zeichnete sie mit grünen, gelben und roten Karten aus.

   Das Schlusslicht der Umfrage bildeten die Dienstwagen des evangelischen Landesbischofs Ralf Meister aus Hannover und des katholischen Bischofs Franz-Josef Overbeck aus Essen, die beide einen VW Phaeton nutzen. Meister sagte, dass künftig nach Alternativen gesucht werde, da die Leasingverträge nicht langfristig liefen. «Das ist eine Situation, die wir kritisch wahrnehmen.»

   Ein Bischof in Niedersachsen sei eigentlich verpflichtet einen Dienstwagen aus Wolfsburg zu bevorzugen, hieß es. VW habe zudem die günstigsten Leasingangebote. Dies müsse im Blick auf einen verantwortlichen Umgang mit Kirchensteuermitteln auch berücksichtigt werden.

   Der braunschweigische Bischof Weber nutze bewusst einen Wagen mit klimafreundlichen Werten der Marke Mercedes, der alle zwei Jahre neu geleast werde, sagte ein Sprecher. «Wir können uns nicht für die Umwelt, für erneuerbare Energien engagieren und diese Werte bei der Anschaffung eines Dienstwagens ignorieren.»

   Auch die Landeskirche Schaumburg-Lippe zeigte sich erfreut über die Auszeichnung. Die Oldenburger Kirche betonte, man wolle mit gutem Beispiel vorangehen. Neben einem Dienstwagen der Marke Skoda nutze Bischof Jan Janssen auch ein mit Erdgas betriebenes Fahrzeug. Der Kirchenpräsident der Evangelisch-reformierten Kirche mit Sitz in Leer, Jann Schmidt, wurde nicht angefragt.

   Der Stiftung zufolge erhielten katholische Bischöfe wegen zu hoher Klimagas-Emissionen nur gelbe und rote Karten. 16 Dienstwagen wiesen mittlere Werte wischen 148 und 168 Gramm pro Kilometer auf, hieß es.
Darunter ist auch der Wagen des EKD-Ratsvorsitzenden Nikolaus Schneider. Als Präses der rheinischen Kirche nutzt er einen BMW der 5er-Reihe, der 160 Gramm Kohlendioxid ausstößt.

Internet: www.duh.de


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