Mo, 26.09.2011Niedersachsens Kirchen zeichnen Einrichtungen für «fairen Einkauf» aus

Hannover (epd). Die evangelischen Kirchen in Niedersachsen haben einen Preis für «fairen Einkauf» ins Leben gerufen. Mehr als 2.000 Gemeinden und weit über 1.000 Einrichtungen in Kirche und Diakonie sind aufgerufen, sich um den «Fairen Einkaufswagen» zu bewerben, sagte der braunschweigische Landesbischof Friedrich Weber als Schirmherr des bundesweit einzigartigen Wettbewerbs am Montag in Hannover. Voraussetzung ist, dass sie ökologisch hergestellte Produkte und «fair» gehandelte Waren aus Entwicklungsländern einsetzen.

Nach wie vor würden in manchen Ländern der Dritten Welt Produkte etwa durch Kinderarbeit hergestellt, sagte Weber. «Es ist unser Anliegen, an dieser Stelle zu intervenieren.» Die Würde des Menschen dürfe nicht durch die Produktionsbedingungen zerstört werden. Die Kirchen hätten gute und intensive Beziehungen zu Partnern in Asien, Afrika und Lateinamerika. «Unser Konsum von Produkten aus diesen Ländern wie Kaffee und Tee wirkt sich auf die Lebensbedingungen der Menschen dort aus.»

Der «Fairtrade Award» wird erstmalig 2012 und danach alle zwei bis drei Jahre vergeben. Dabei gehe es nicht nur um Lebensmittel, sondern auch etwa um Reinigungsmittel, Blumen oder das Papier im Büro, sagte Mitinitiatorin Cornelia Johnsdorf vom Kirchlichen Entwicklungsdienst. Den drei Gewinnern winken Preise von 3.000, 2.000 und 1.000 Euro. Zudem wird ein Sonderpreis von 1.000 Euro für eine Kirchengemeinde vergeben.

Die Ausschreibung richtet sich unter anderem an evangelische Tagungshäuser, Kindergärten und Verwaltungen sowie diakonische Krankenhäuser, Altenheime oder Sozialstationen. Initiativen können sich bis zum 31. März 2012 bewerben. Der hannoversche Oberlandeskirchenrat Rainer Kiefer sagte, der Förderpreis wolle Gemeinden und Einrichtungen zu eigenem Handeln ermutigen.


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