Mi, 12.02.2014Niedersachsen unterstützt Werksvertragsarbeiter mit Beratungsstellen

Oldenburg/Vechta (epd). Mit neuen Beratungsstellen in Oldenburg und Hannover will das Land Niedersachsen ausländische Werksvertragsarbeiter aus Mittel- und Osteuropa unterstützen. «Wer informiert wird und um seine Rechte weiß, wird seltener Opfer von Ausbeutung und betrügerischen Machenschaften», sagte Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) am Mittwoch in Vechta. Er stellte dort die mobile Beratungsstelle für den Raum Weser-Ems mit Sitz in Oldenburg vor, die vom Land finanziert wird.

Drei Mitarbeiter stehen dort nach Angaben des Wirtschaftsministeriums den Werkvertragsarbeitern seit November zur Seite. Bisher haben sie etwa 30 Fälle betreut. Eine zweite Anlaufstelle hat zum Jahresbeginn in Hannover ihre Arbeit aufgenommen.

Besonders in der Schlacht- und Zerlegebrache habe es in der jüngeren Vergangenheit schlimme Arbeitsbedingungen für viele Werkvertragsbeschäftigte gegeben, sagte Lies. «All das erinnert an moderne Sklaverei, und das im 21. Jahrhundert, mitten in Niedersachsen.» Dies wolle das Land nicht mehr hinnehmen. Kritiker hatten vor allem Dumpinglöhne und eine menschenunwürdige Unterbringung der Arbeiter angeprangert.

Inzwischen seien durch verbindliche Standards, Tarifverträge und einen Mindestlohn spürbare Verbesserungen erzielt worden, sagte der Minister. «Wir dürfen aber jetzt nicht nachlassen.» Die Wohnbedingungen müssten weiter kontrolliert werden, und der Zoll müsse den Missbrauch von Werkverträgern in den Betrieben aktiv bekämpfen.

Da viele ausländische Werksvertragsarbeiter kein Auto besitzen, besuchen die Mitarbeiter der Anlaufstelle die Ratsuchenden auch mit einem Kleinbus. Eine Mitarbeiterin spricht Rumänisch. Gesucht werde auch jemand mit bulgarischen Sprachkenntnissen. Betreut wird die Beratungsstelle von der Bildungsvereinigung «Arbeit und Leben» Niedersachsen Nord.

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