Di, 31.07.2012Niedersachsen macht Tempo bei Krippenplätzen

Hannover (epd). Niedersachsen drückt beim Ausbau der Krippenplätze für Kinder unter drei Jahren aufs Tempo. Die Landesregierung und die kommunalen Spitzenverbände unterzeichneten am Montag in Hannover eine Vereinbarung, nach der das Land seinen Anteil an den Personalkosten stufenweise von 43 auf 52 Prozent steigert. «Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die Betreuung der unter Dreijährigen auszuweiten und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu ermöglichen», sagte Ministerpräsident David McAllister (CDU).

Damit kommt vom 1. August 2013 an mehr als die Hälfte der Kosten für die Betreuerinnen und Betreuer aus dem Landeshaushalt. So hätten die Kommunen Planungssicherheit beim Ausbau der Kindertagesstätten, sagte McAllister. Er zeigte sich optimistisch, bis zum Stichtag die anvisierte Betreuungsquote von 35 Prozent der Kleinkinder zu erreichen: «Wir wollen es schaffen, wir können es schaffen, wir werden es schaffen.»

Ab August 2013 haben Eltern einen Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz. Derzeit liegt die Zahl der Plätze in Niedersachsen bei mehr als 22 Prozent. Im bundesdeutschen Vergleich hätten die westdeutschen Flächenländer den größten Nachholbedarf, unterstrich der Ministerpräsident. Vor fünf Jahren habe die Quote in Niedersachsen noch bei sechs Prozent gelegen. «Wir kommen von einem niedrigen Niveau.»

Kultusministern Bernd Althusmann (CDU) bezeichnete die Vereinbarung als «starkes Signal des Landes und der Kommunen an die Eltern». Bis 2013 würden landesweit insgesamt 62.000 Plätze benötigt - erreicht seien bereits 43.000.

Salzgitters Oberbürgermeister Frank Klingebiel (CDU) sagte als Präsident des Niedersächsischen Städtetages: «Jetzt wird richtig geklotzt.» Die frühkindliche Bildung sei neben der Energiewende das wichtigste Zukunftsthema.

Ende 2014 will Niedersachsen laut McAllister eine Betreuungsquote von 40 Prozent erreicht haben. «Der Ausbau geht weiter.» Die Eltern bräuchten Wahlfreiheit. Neben den Kindertagesstätten stünden dafür auch Plätze bei Tagesmüttern zur Verfügung. Die Nachfrage in den Städten werde deutlich höher sein als auf dem Land.

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