Di, 17.08.2010Niebel: «Logistische Schwerstarbeit» bei Pakistan-Hilfe

Hannover/Frankfurt a.M. (epd). Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) hat das deutsche Bemühen um zielgerichtete Hilfe für die pakistanischen Flutopfer unterstrichen. Entscheidend sei nicht die Höhe des zur Verfügung gestellten Geldes, sondern, dass die Hilfe vor Ort ankomme, sagte Niebel am Dienstag im Südwestrundfunk. Dafür sei «logistische Schwerstarbeit» zu leisten.

Deutschland arbeite gezielt mit Hilfsorganisationen zusammen, die seit langem in Pakistan tätig sind. Diesen Helfern seien die Strukturen bekannt, um die Hilfe zu den Flutopfern zu bringen. Laut Niebel hat Deutschland bislang 15 Millionen Euro direkt zur Verfügung gestellt und ist mit 20 Prozent an den Hilfen der EU beteiligt. Zudem trage die Bundesrepublik vier Prozent des 900-Millionen-Dollar umfassenden Notkredites der Weltbank.

Die Bereitschaft der Deutschen, für die Hochwasseropfer in Pakistan zu spenden, nimmt nach Einschätzung des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) inzwischen zu. Nach anfänglicher Zurückhaltung gingen jetzt mehr Spenden ein, sagte DRK-Präsident Rudolf Seiters der «Hannoverschen Allgemeinen Zeitung» (Dienstagsausgabe).

Nach Ansicht von Oliver Müller, Leiter von Caritas International, gibt es keine politischen Gründe für die anfängliche Spendenzurückhaltung. Die meisten Spender seien darüber informiert, dass Pakistan «kein Heer von Taliban» sei, sagte Müller am Dienstag im Deutschlandradio Kultur.

Der Grund für die Zurückhaltung liege seiner Erfahrung nach vielmehr in der Art der Katastrophe. Die Flut in Pakistan sei «langsam angewachsen». «Vielleicht wird auch menschliches Versagen dabei in den Vordergrund geschoben. Und das hat es sehr schwergemacht, um Spenden zu werben», sagte Müller.

Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) rief in der «Bild»-Zeitung (Dienstagsausgabe) zu Spenden auf: «Pakistan ist von einer beispiellosen Katastrophe getroffen», sagte er: «Ich bitte alle Deutschen darum, für die Flutopfer zu spenden. Wenn Sie Ihre Spende einer seriösen Hilfsorganisation geben, können Sie sicher sein, dass sie die Opfer erreicht.»

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