Mo, 08.11.2010Neue Rabbinerin spricht in Delmenhorst über Reichspogromnacht

Delmenhorst (epd). Die erste im Nachkriegsdeutschland ordinierte Rabbinerin, Alina Treiger, spricht am 9. November im Delmenhorster Rathaus über die Reichspogromnacht 1938. Die 31-Jährige ist Gastrednerin der Stadt in einer Gedenkstunde zu den Ereignissen vor 72 Jahren, teilte die Stadt Delmenhorst am Freitag mit.

   Die aus der Ukraine stammende Treiger wurde am Donnerstag in Berlin als erste Frau in Deutschland nach dem Holocaust zur Rabbinerin ernannt. Sie arbeitet künftig in den jüdischen Gemeinden von Oldenburg und Delmenhorst und wird dort insgesamt etwa 500 Gemeindemitglieder betreuen, die überwiegend aus der ehemaligen Sowjetunion eingewandert sind.

   In der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurden von NS-Schergen deutschlandweit jüdische Gebäude in Brand gesetzt. Mehr als 1.400 Synagogen, Betstuben und sonstige Versammlungsräume sowie Tausende Geschäfte, Wohnungen und Friedhöfe wurden zerstört. Dabei wurden vom 7. bis 13. November 1938 etwa 400 Menschen ermordet oder in den Selbstmord getrieben. Vom 10. November an wurden rund 30.000 Juden in Konzentrationslagern inhaftiert, von denen nochmals Hunderte ermordet wurden oder an den Haftfolgen starben.

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