Mi, 21.12.2011Neue Chance für angeschlagenes Altenheim - Erfolgreiche Verhandlungen verschaffen zwölf Monate Luft

Ganderkesee/Kr. Oldenburg (epd). Das umstrittene Altenheim Wichernstift in Ganderkesee bei Bremen kann möglicherweise doch noch gerettet werden. Nach erfolgreichen Pflegesatzverhandlungen könne das frühere diakonische Haus mit seinen 70 Bewohnern zunächst für ein Jahr weiter arbeiten, sagte Insolvenzverwalter Berend Böhme am Mittwoch in Ganderkesee: «Das Ergebnis verschafft mir die nötige Luft, um das Heim zu sanieren.» Am Montag hatte Böhme noch angekündigt, das Haus zeitnah zu schließen.

Der Sanierungsplan Böhmes werde auch von der Heimaufsicht und der Kostenträgern mitgetragen, sagte Bodo Bode von der Sozialbehörde im Landkreis Oldenburg. Die Heimaufsicht erwarte dabei eine konstruktive Mitarbeit der Beschäftigten.

Umstritten ist die Rolle des Betriebsrates. Die Mitarbeiter hatten in einer Unterschriftenaktion dem Betriebsrat das Misstrauen ausgesprochen. Trotzdem wolle er mit den Mitgliedern des Betriebsrates weiter verhandeln, betonte Insolvenzverwalter Böhme.

Der amtierende Betriebsrat muss einem Sozialplan zustimmen, damit Böhme die notwendigen Kündigungen und die Gehaltskürzungen aussprechen kann. Er hoffe, dass die Gewerkschaft ver.di zwischen dem Betriebsrat und ihm als Insolvenzverwalter vermitteln könne. Von den 89 Mitarbeitenden müsse er etwa 40 entlassen.

Der Verein Wichernstift wollte in dem Heim nach der Insolvenz zunächst eine neue und kleinere Facheinrichtung für Demenzkranke eröffnen. Dies war jedoch gescheitert, weil der Betriebsrat seiner eigenen Kündigung nicht zustimmen wollte. Dies hatte der Vereinsvorsitzende Jörg Emken zur Bedingung gemacht.

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