Mo, 19.01.2009Netzwerke wollen Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt integrieren

Hildesheim/ Osnabrück (epd). Der Niedersächsische Flüchtlingsrat
(Hildesheim) hat mit regionalen Diakonie- und Caritasverbänden sowie weiteren Partnern ein Projekt gestartet, das Flüchtlinge dauerhaft in den Arbeitsmarkt integrieren soll. Insgesamt vier niedersächsische «Netzwerke Integration» wollen Flüchtlinge, die eine Arbeitserlaubnis und eine Aufenthaltserlaubnis auf Probe haben, bei der Weiterbildung und der Suche nach geeigneten Jobs unterstützen, sagte Stephan Kreftsiek, Koordinator für den Caritasverband Osnabrück am Montag vor Journalisten.

   Bundesweit gibt es 43 solcher Netzwerke, die vom Europäischen Sozialfonds und vom Bundesarbeitsministerium mit ingesamt 32 Millionen Euro finanziert werden. In Niedersachsen sind dies Osnabrück mit den Regionen Rotenburg/Wümme und Diepholz sowie die Stützpunkte in Celle, Göttingen und Hannover.

   Hintergrund ist nach den Worten Kreftsieks die sogenannte Altfallregelung für langjährig geduldete Flüchtlinge. Sie müssten bis zum Ende dieses Jahres nachweisen, dass sie den Lebensunterhalt für sich und ihre Familien verdienen könnten. Nur dann werde die Aufenthaltserlaubnis auf Probe in eine unbefristete umgewandelt. «Wir arbeiten deshalb unter Hochdruck», betonte Kreftsiek. Allerdings könnten auch Flüchtlingsgruppen mit ungesichertem Aufenthaltsstatus dieses Programm in Anspruch nehmen, wenn sie bereits ein Jahr in Deutschland seien.

   Das vom Caritasverband Osnabrück koordinierte Netzwerk wolle von den gut 2.000 in Frage kommenden Menschen mindestens 700 beraten und 150 in Ausbildung und Arbeit vermitteln. Angeboten würden neben der Beratung auch eine Kurzzeitqualifizierung als Vorbereitung für den Arbeitsmarkt, eine spezielle Internetstellenbörse und eine Prüfung der Arbeitserlaubnis. Zudem informierten die Netzwerke auch Betriebe über die rechtlichen Voraussetzungen für die Einstellung von Flüchtlingen.

   Die Netzwerke stünden vor einer großen Herausforderung, betonte Sigmar Walbrecht vom Flüchtlingsrat. Viele Flüchtlinge lebten seit Jahren in Deutschland, mit immer wieder befristeten Duldungen, aber ohne Arbeitserlaubnis. Sie hätten sich in ihren Berufen nicht weiter qualifizieren können, die meisten Jugendlichen hätte keine Ausbildung machen können. «Wir müssen sie jetzt auf den Arbeitsmarkt vorbereiten und den Arbeitgebern verdeutlichen, dass sie gute Arbeitskräfte sind.»




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