So, 23.03.2014NDR: Unternehmen in Niedersachsen beschäftigen zu wenig Behinderte

Hannover/Osnabrück (epd). Weniger als die Hälfte der 30 größten Unternehmen in Niedersachsen kommt nach einer Umfrage des NDR ihrer gesetzlichen Pflicht nach, mindestens fünf Prozent ihrer Arbeitsplätze mit schwerbehinderten Menschen zu besetzen. 14 der insgesamt 30 angefragten Unternehmen beschäftigen zwischen 8,4 und 5 Prozent Mitarbeiter mit Handicap, wie eine Umfrage für das Fernseh-Regionalmagazin «Hallo Niedersachsen» ergab. Elf Unternehmen erreichen die Mindestquote von fünf Prozent nicht und gaben einen Anteil zwischen 4,9 und 2,3 Prozent an. Fünf Firmen machten keine Angaben. Spitzenreiter ist mit einer Quote von 8,4 Prozent der Industrie-Konzern KME Germany in Osnabrück, gefolgt vom Batterie-Hersteller Johnson Controls Power Solutions in Hannover mit 8,0 Prozent. Auf den weiteren Plätzen folgen die Mediengruppe Madsack mit 7,3 Prozent, Volkswagen mit 7,2 Prozent sowie die Medizinische Hochschule Hannover mit 5,9 Prozent. Über dem Strich liegen auch das Deutsche Milchkontor in Zeven, die Salzgitter AG, die Stadtwerke Hannover sowie Avacon, Continental und Sartorius. Unter fünf Prozent dagegen rangieren die Universität Göttingen, der TÜV Nord, die Drogerie-Kette Rossmann, die Nord LB, die TUI, der Duftstoff-Hersteller Symrise in Holzminden, der Versicherer Talanx oder das Chemie-Unternehmen Solvay. Der Hauptgeschäftsführer der Unternehmerverbände Niedersachsen, Volker Müller, nahm laut NDR diejenigen Unternehmen in Schutz, die unter der gesetzlichen Quote bleiben. «Es ist ein relativ großer Aufwand», sagte er. «Sie müssen je nachdem, welche Behinderung ein Mensch hat, den Arbeitsplatz versuchen, entsprechend einzurichten.»
Insgesamt sei die Zahl behinderter Beschäftigter in den vergangenen Jahren gestiegen. Unternehmen, die die gesetzliche Mindestquote nicht erfüllen,
müssen Ausgleichsabgaben zwischen 100 und 300 Euro im Monat für jeden nicht besetzten Arbeitsplatz zahlen. Die Landesregierung Niedersachsen erfüllt nach eigenen Angaben die gesetzliche Mindestquote: Fünf Prozent ihrer Mitarbeiter seien schwerbehindert, hieß es.

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