Do, 08.05.2014«Mythos und Moderne» - Ausstellung erzählt 125-jährige Geschichte der Künstlerkolonie Worpswede

Worpswede (epd). Unter dem Titel «Mythos und Moderne» feiert das niedersächsische Worpswede bei Bremen in einer zentralen Sommerausstellung von Sonntag an das 125-jährige Bestehen seiner Künstlerkolonie. Zu der Schau an vier Orten gehörten mehr als 200 exemplarische Kunstwerke, sagte am Donnerstag der Geschäftsführer des Worpsweder Museumsverbundes, Matthias Jäger. Sie illustrierten bis zum 14. September die wechselhafte Kunst- und Kulturgeschichte der bekanntesten Künstlerkolonie Deutschlands.

Beteiligt sind die vier wichtigsten Museen Worpswedes, die in aufeinander abgestimmten Themenkreisen die Zeit von der Gründung 1889 bis in die neuere Geschichte nach 1945 beleuchten. Erstmalig werde auch die problematische Rolle Worpswedes während der Zeit des Nationalsozialismus ausführlich thematisiert, ergänzte Jäger.

Das «Haus im Schluh» bringt programmatische Werke Worpsweder Künstler mit Arbeiten zeitgenössischer Wegbereiter aus Frankreich zusammen. Der «Barkenhoff» konfrontiert Motive und stilistische Auffassungen der weltbekannten Worpsweder Malerin Paula Modersohn-Becker mit Werken der Koloniegründer. Die Große Kunstschau widmet sich Künstlerbiographien vor dem Hintergrund der politischen Entwicklung in Deutschland. Die Kunsthalle schließlich skizziert Worpswedes Neubeginn nach 1945.

«Mythos und Moderne» bezeichnet dabei zwei Pole: Die Entwicklung beginnt mit der Abkehr junger Maler von einer zunehmend rational und wirtschaftlich geprägten Welt. Doch Künstlerinnen wie Paula Modersohn-Becker zogen sich nicht einfach nur zurück, sondern öffneten sich für neue Impulse, die beispielsweise aus Paris kamen, der damaligen Welthauptstadt der Kunst. Paula Modersohn-Becker etwa entwickelte sich in einer Pendelbewegung zwischen Dorf und Metropole als junge Malerin zu einer Pionierin der Moderne.

Noch Mitte des 19. Jahrhunderts war der Ort am Rande des Teufelsmoores bei Bremen völlig unbekannt. Das änderte sich erst, als drei junge Maler den Flecken in einer urtümlichen Landschaft entdeckten: Fritz Mackensen, Hans am Ende und Otto Modersohn kehrten der Großstadt und den Kunstakademien den Rücken und gründeten die Künstlerkolonie. Ihr Ziel war es, von der Natur und der Ursprünglichkeit inspirierte Bilder zu schaffen.

Info

«Mythos und Moderne - 125 Jahre Künstlerkolonie Worpswede»: Große Sommerausstellung der Worpsweder Museen vom 11. Mai bis 14. September Buchhinweis: Katharina Groth, Björn Herrmann, die Worpsweder Museen (Hg.): «Mythos und Moderne - 125 Jahre Künstlerkolonie Worpswede», Wienand Verlag Köln 2014, 232 Seiten, 34 Euro im Buchhandel, 24,80 Euro in den Worpsweder Museen

Internet www.worpswede-2014.de sowie www.worpswede-museen.de

Orte: Barkenhoff/Heinrich-Vogeler-Museum und Worpsweder Archiv: Ostendorfer Straße 10, 27726 Worpswede
Große Kunstschau Worpswede: Lindenallee 5, 27726 Worpswede
Haus im Schluh: Im Schluh 35-37, 27726 Worpswede
Worpsweder Kunsthalle: Bergstraße 17, 27726 Worpswede


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