Do, 21.08.2014Musiker aus aller Welt beim Arp-Schnitger-Orgelwettbewerb
Bremen/Hamburg (epd). Junge Musiker aus aller Welt beteiligen sich am dritten Arp-Schnitger-Orgelwettbewerb, der bis Ende des Monats läuft.Der insgesamt mit 18.000 Euro dotierte Preis wird an ausgewählten historischen Orgeln in Norddeutschland entschieden. Er gehört zum Vorfeld des 25. Bremer Musikfestes, das vom 30. August bis 20. September mit einem Programm von Jazz bis Klassik lockt. «Für die Teilnahme am Wettbewerb haben sich 14 Organisten mit einer Altersgrenze bis 35 Jahren aus den USA, Japan, Südkorea, Russland, Kanada, Ungarn, Niederlande und Deutschland qualifiziert», sagte Musikfest-Sprecher Carsten Preisler.
Vor einer zehnköpfigen internationalen Jury müssen sie ihr Können an Stücken der Spätrenaissance bis in die Gegenwart mit einem Schwerpunkt auf deutscher Orgelmusik beweisen. Derzeit läuft die Vorrunde an denkmalgeschützten Instrumenten in Altenbruch und Lüdingworth bei Cuxhaven.
Die Finalrunde ist in den Hamburger Kirchen St. Jacobi und St. Katharinen geplant. Dort soll der Arp-Schnitger-Preis dann am 31. August im Rahmen von zwei Konzerten verliehen werden. Dazu gehören auch drei jeweils einwöchige Stipendien für Orgelstudien in Cappel, Weener und St. Jacobi Hamburg. Im Laufe des Wettbewerbs soll es überdies öffentliche Konzerte von Jurymitgliedern und ausgeschiedenen Teilnehmern auch in Stade, Steinkirchen und Hollern geben.
Der Preis würdigt die Instrumente des weltberühmten barocken Orgelbauers, der aus der Wesermarsch stammt: Arp Schnitger wurde 1648 in Schmalenfleth bei Brake in der Wesermarsch geboren. Er zählt zu den wichtigsten Orgelbauern der Barockzeit. Von Hamburg aus exportierte er seine Instrumente zunächst nach Norddeutschland und in die Niederlande, später auch nach Russland, England, Spanien und Portugal. Eine Schnitger-Orgel gelangte sogar in die brasilianische Stadt Mariana. Dort ist sie in der Catedral da Sé nach wie vor in Gebrauch. Heute gibt es noch etwa 30 echte Schnitger-Orgeln, die meisten davon in Norddeutschland.