Mi, 09.07.2014Modellprojekt in Niedersachsen bietet Gewaltopfern schnelle Hilfe

Hannover (epd). Das niedersachenweite Modellprojekt «ProBeweis» hat in den vergangenen zwei Jahren 181 Frauen und sechs Männern geholfen, die Opfer von häuslicher oder sexueller Gewalt geworden sind.
Vertreter der Rechtsmedizin an der Medizinischen Hochschule Hannover und Sozialministerin Cornelia Rundt (SPD) zogen am Mittwoch in Hannover eine positive Zwischenbilanz. Die vielen Fälle zeigten, dass das Projekt «richtig und notwendig» sei, sagte Rundt.

In mittlerweile 15 Städten können die Betroffenen Verletzungen dokumentieren und Spuren gerichtsverwertbar sichern lassen, ohne sofort eine Anzeige erstatten zu müssen. Das Ministerium finanziert das Projekt drei Jahre lang. Jetzt müsse das Projekt in Niedersachsen und bundesweit dauerhaft als feste Hilfe verankert werden, betonte Rundt. Zunächst solle ein niedersachsenweites Netz von Anlaufstellen geknüpft werden, um eine möglichst wohnortnahe Versorgung zu erreichen.

Anette Solveig Bebertin vom rechtsmedizinischen Institut der Hochschule sagte, dass es sich bei den Fällen etwa zu gleichen Teilen um körperliche und sexuelle Gewalt handle, in einigen Fällen auch um eine Kombination von beiden. In mehr als 20 Prozent aller Fälle hätten die Opfer die Täter doch noch angezeigt. «Dieses werten wir als Erfolg und Bestätigung der Notwendigkeit eines solchen Angebotes.»

Außer in Hannover gibt es den Angaben zufolge in derzeit Ambulanzen von «ProBeweis» in Aurich, Braunschweig, Göttingen, Lüneburg, Meppen, Northeim, Oldenburg, Osnabrück, Papenburg, Stade, Uelzen, Vechta, Verden und Wolfsburg.

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