Mi, 28.03.2012Mit der Bundeswehr schrumpft auch die Militärseelsorge

Hannover/Kiel (epd). Die Umstrukturierung der Bundeswehr mit weniger Soldaten hat auch für die Militärseelsorge Konsequenzen. Die Zahl der Standortpfarrer verringere sich bundesweit von 200 auf 170, sagte der Leitende Militärdekan Armin Wenzel am Dienstag dem Evangelischen Pressedienst. Der Theologe leitet in Kiel das Militärdekanat für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen.

Das Kirchenamt für die Bundeswehr in Berlin wies darauf hin, dass derzeit nur noch etwa 100 evangelische und 90 katholische Stellen besetzt seien. Die seelsorgerliche Begleitung sei angesichts dieser Zahlen aber auch bei Auslandseinsätzen nicht gefährdet.

Nur wenige Stellen würden gestrichen oder in andere Orte verlegt.
Die Pfarrer - auf evangelischer Seite auch etwa zehn Pfarrerinnen - seien von den Landeskirchen auf jeweils sechs Jahre befristet ausgeliehen. Schwieriger werde die persönliche Lage der «Pfarrhelfer», wenn die Pfarrstelle geschlossen und eine Versetzung nötig werde. Jeder Standortpfarrer hat einen «Pfarrhelfer» mit einer speziellen diakonischen Ausbildung für die Bundeswehr an seiner Seite. Pfarrhelfer sind unter anderem Ratgeber in Sozial- und Fürsorgefragen.

In Niedersachsen werden nach Angaben Wenzels wenige Militärpfarrerstellen in ihrem Stellenumfang reduziert. Die Stelle auf dem Truppenübungsplatz Ehra-Lessien bei Gifhorn falle weg. Mit dem Umzug der 1. Panzerdivision von Hannover nach Oldenburg verändere sich auch diese Stelle.

Die Militärpfarrer werden vom Staat finanziert, erteilen den «Lebenskundlichen Unterricht», laden zu geistlichen Rüstzeiten und Gottesdiensten ein. Sie begleiten die Soldaten auch bei Auslandseinsätzen seelsorgerlich. Etwa 60 Prozent der Soldaten gehören einer der beiden großen christlichen Kirchen an. Angebote der Militärseelsorge richten sich aber auch an Nichtmitglieder.

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