Mi, 02.01.2013Menschenrechtler kritisieren Diskriminierung muslimischer Minderheiten in Birma

Göttingen (epd). Die «Gesellschaft für bedrohte Völker» (GfbV) hat die Diskriminierung der muslimischen Minderheit der Rohingya in Birma kritisiert. Viele Rohingya flüchteten in Nachbarstaaten, sagte Sprecher Ulrich Delius am Mittwoch in Göttingen. «Die Massenflucht wird andauern, solange den Rohingya die Staatsbürgerschaft verweigert wird und sie in Birma um ihr Leben fürchten müssen», warnte der Asien-Experte. Dies bedrohe die Demokratisierung in dem asiatischen Land und belaste die Nachbarstaaten.

Im Juni und Oktober ist es in Birma zu schweren Auseinandersetzungen zwischen Muslimen und Buddhisten gekommen, berichtete Delius. Seit Weihnachten seien rund 700 Rohingya nach Thailand und Malaysia geflohen und dort verhaftet worden. Im Oktober und November seien allein in Thailand mehr als 2.800 Flüchtende festgesetzt worden.

Die Vollversammlung der Vereinten Nationen habe Birma in einer Resolution aufgefordert, die Menschenrechte der Rohingya zu achten und deren Staatsbürgerschaft zu klären, sagte der Experte. Die Vereinten Nationen zählten die Rohingya mit zu den am meisten verfolgten Minderheiten der Welt.

In den Flüchtlingslagern lebten mittlerweile rund 115.000 Rohingya sagte Delius. Während andere Flüchtlinge die Camps zeitweilig verlassen dürften, werde dies den Rohingya verwehrt. In den Lagern fehle es am Nötigsten, Schulen für die Kinder gebe es nur wenige.


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