Fr, 01.01.2010Menschenrechtler: Exil-Birmanen droht Abschiebung aus Bangladesch

Göttingen (epd). Die Gesellschaft für bedrohte Völker hat vor der drohenden Abschiebung birmanischer Flüchtlinge aus Bangladesch gewarnt. Rund 9.000 Menschen vom Volk der Rohingya könnten in ihre Heimat Birma abgeschoben werden. Dort drohe ihnen Gefahr für Leib und Leben, sagte Asienreferent Ulrich Delius am Mittwoch in Göttingen.
Die Rohingya sind Muslime und die drittgrößte Minderheit in Birma.

   Der Menschenrechtsorganisation zufolge haben sich die Außenminister Birmas und Bangladeschs auf die Rückführung verständigt. In Bangladesch leben nach offiziellen Angaben etwa 28.000 Angehörige der Rohingya in drei Flüchtlingslagern. Allerdings hielten sich mindestens 200.000 weitere Menschen des Volkes illegal in dem Land auf, teilte die Gesellschaft mit. In Birma stellen die Rohingya etwas mehr als vier Prozent der Bevölkerung.

   Das Militärregime in Birma geht systematisch und mit brutaler Gewalt gegen Minderheiten vor. Die Rohingya werden an der Ausübung ihres Glaubens gehindert, erhalten keine Pässe und dürfen nicht uneingeschränkt reisen. Zudem wird ihnen das Heiraten verboten, sie dürfen nicht im öffentlichen Dienst arbeiten und werden immer wieder Opfer von Zwangsarbeit, Enteignungen und weiteren Übergriffen der Sicherheitskräfte.

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