Di, 06.08.2013Menschenkette demonstriert gegen Überlastung in der Pflege

Bremen (epd). Etwa 400 Pflegekräfte haben am Dienstag mit einer Menschenkette am katholischen Krankenhaus St.-Joseph-Stift in Bremen gegen Überlastung, schlechte Arbeitsbedingungen und zu wenig Lohn in ihrem Beruf protestiert. Der Bremer Pflegerat und das Bündnis «Pflege steht auf» organisierten die Demonstration als Auftakt zu einem Aktionsmonat. Wachsende bürokratische Anforderungen führten dazu, dass Pflegekräfte immer weniger Zeit für die Patienten hätten, kritisierte Mitinitiatorin Andrea Hugo. «In Deutschland wird Papier besser gepflegt als der Mensch.»

Der Pflegenotstand entwickele sich zu einem gesamtgesellschaftlichen Problem, doch eine wirkliche Reform habe es bisher nicht gegeben, monierte das Bündnis. «Die Kolleginnen und Kollegen haben das Vertrauen in die Politik verloren», sagte Stifts-Pflegedirektor Carsten Ludwig dem epd und fügte hinzu: «Wir brauchen Sachverständige aus der Pflege, die im Bundesgesundheitsministerium beraten.»

Trotz Schichtdienst rund um die Uhr und verantwortungsvoller Arbeit würden Pflegekräfte schlecht bezahlt, ergänzte Timm Deutscher, der in einem Altenpflegeheim arbeitet und sich ebenfalls im Bündnis engagiert. An der Kundgebung nahmen Pflegekräfte aus Bremen und dem Umland teil, die sowohl in der ambulanten wie auch in der stationären Pflege arbeiten. Mit weiteren Aktionen und einer Abschlusskundgebung am 4. September auf dem Bremer Marktplatz wollen sie der Bevölkerung und der Politik verdeutlichen, dass der Pflege «das Wasser bis zum Hals steht».

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