Mo, 05.05.2014Mehr als 200 Hebammen in Bremen fordern bessere Bezahlung

Bremen (epd). Zum Welthebammentag sind in Bremen mehr als 200 Hebammen
für eine bessere Bezahlung ihrer Arbeit und gegen die stark gestiegenen
Versicherungskosten auf die Straße gegangen. «Wir haben die
Verantwortung bei den Geburten, arbeiten fast jedes Wochenende, können
in Millionenhöhe verklagt werden und verdienen 8.50 Euro pro Stunde. Da
läuft doch etwas falsch», sagte die Vorsitzende des
Hebammenlandesverbandes Bremen, Heike Schiffling, dem epd.

Schiffling kritisierte, dass sich die Diskussion auf die Hebammen
konzentriere, die Geburtshilfe leisteten. Unter steigenden
Versicherungsprämien und geringen Verdienstmöglichkeiten hätten aber
alle Kolleginnen zu leiden. Sie verlangte «strukturelle Veränderungen»
wie etwa einen Haftungsfonds, der Personenschäden über drei Millionen
Euro ausgleicht. Nur dadurch könne die stetige Steigerung der
Versicherungsprämien gestoppt werden. Das fordert seit langem auch der
Bundes-Hebammenverband. Zudem müssten die Krankenkassen die Leistungen
deutlich besser vergüten, so dass Hebammen 20 bis 30 Prozent mehr
verdienten als derzeit, sagte Schiffling. Dazu bräuchte es ein klares
Signal der Politik.

Die Vorschläge von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU)
bezeichnete die Hebammenvertreterin als «Erste-Hilfe-Maßnahme» und
«Pflästerchen», die langfristig die Misere der Hebammen nicht
ändern würden: «Da stehen wir in zwei Jahren wieder hier auf der
Straße.» Gröhe hatte angekündigt, die Krankenkassen in Zukunft bei
der finanziellen Absicherung freiberuflicher Hebammen stärker in die
Pflicht zu nehmen. Durch einen Zuschlag der Kassen an die
Geburtshelferinnen soll deren Finanzlage verbessert werden. Außerdem
sollen die Kassen auf Regresszahlungen verzichten.

Schiffling betonte, das mache neue Verhandlungen mit den Krankenkassen
nötig. Die hätten sich aber bislang überhaupt noch nicht kooperativ
gezeigt, betonte Schiffling.

Internet: www.hebammenverband.de 



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