Fr, 20.06.2014Liedermacher Wecker: Ohne Wut keine Veränderung

Bremen (epd). Ohne Wut wird sich aus Sicht des Liedermachers und Lyrikers Konstantin Wecker (67) gesellschaftlich nichts ändern. «Wobei man nur aus Liebe handeln sollte», sagte Wecker der Bremer Kirchenzeitung, die an diesem Wochenende erscheint. «Ich möchte immer mehr ein Liebender werden, gleichzeitig packt mich aber angesichts der gesellschaftlichen Zustände oft die Wut.» Der gebürtige Münchner ist gleichzeitig davon überzeugt, dass Rebellentum nur dann aufrichtig ist, «wenn man in der Lage ist, auch gegen sich selbst zu rebellieren».

Die Selbstreflexion sei eine der wichtigsten Eigenschaften des Menschen, betonte der Künstler, der sich gegen Rechtsextremismus und für eine faire Wirtschaft einsetzt. Nur wer sich selbst hinterfrage, könne die eigenen Schattenseiten aufdecken, «die man lieber an seinen Mitmenschen kritisiert».

Jesus bewundert der Komponist und Schauspieler. Der Mann aus Nazareth habe mit dem Mitgefühl eine einmalig andere Idee in die Menschheitsgeschichte gebracht. «Unsere Leistungsgesellschaft macht das Mitgefühl geradezu lächerlich - von einzelnen Menschen und Aktionen abgesehen, die diesem Prinzip widerstehen.»

Buchhinweis: Konstantin Wecker, «Mönch und Krieger. Auf der Suche nach einer Welt, die es noch nicht gibt», Gütersloher Verlagshaus 2014, 287 Seiten, 19,99 Euro

Internet: Gespräch Konstantin Wecker mit der Bremer Kirchenzeitung: http://u.epd.de/5o6 sowie www.wecker.de


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