Do, 17.07.2014Lehrerverband: Zu gute Schulnoten entwerten Abitur

Osnabrück (epd). Der Deutsche Philologenverband befürchtet eine massive Entwertung des Abiturs durch ständig bessere Schulnoten. «Diese Noteninflation ist nicht zufällig, sie hat Methode», sagte der Vorsitzende Heinz-Peter Meidinger anlässlich der Zeugnisvergabe Ende Juli der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Donnerstagausgabe). Vor allem die Einführung des achtjährigen Gymnasiums sei von manchen Landesregierungen dazu benutzt worden, durch «softere» Beurteilungsmaßstäbe die Akzeptanz der ungeliebten Schulzeitverkürzung zu erhöhen.

Allerdings zeige sich diese Entwicklung auch in anderen Bildungsbereichen, sagte der Vorsitzende des Verbandes von Gymnasiallehrern. Dies gelte zum Beispiel an Grundschulen oder Universitäten.

Die Mehrleistung der wirklich guten Schüler sei angesichts der enormen Ausweitung von Einser-Reifezeugnissen gar nicht mehr erkennbar. Hochschulen und Wirtschaft würden so zu eigenen Auswahlverfahren gezwungen. Dadurch werde die Bildungsgerechtigkeit abnehmen - denn in den Auswahlverfahren an Hochschulen hätten Kinder aus der Oberschicht und dem Bildungsbürgertum wieder die Nase vorn.

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