Sa, 17.11.2012Landeskirche und Diakonisches Werk Braunschweig auf Konsolidierungskurs

Goslar (epd). Mit Beratungen zu Strukturreformen und neuen Perspektiven für das Diakonische Werk hat die Synode der braunschweigischen Landeskirche am Sonnabend ihre Tagung in Goslar abgeschlossen. Detlev Fey, Oberkirchenrat bei der Evangelischen Kirche in Deutschland, sprach sich vor dem Kirchenparlament dafür aus, angesichts von sinkenden Mitgliederzahlen und abnehmenden Kirchensteuereinnahmen das Landeskirchenamt zu verkleinern. Die Landessynode beauftragte Fey, seine Untersuchung der kirchlichen Verwaltung fortzusetzen und im Mai ein Gutachten vorzulegen.

Für das Diakonische Werk der braunschweigschen Landeskirche berichtete sein Interimsdirektors Norbert Velten von Fortschritten bei der Bewältigung der strukturelle Krise. Alle verbliebenen Betriebsgesellschaften des Werkes könnten in den nächsten Monaten verkauft werden, sagte Velten. Der Verkauf der angegliederten GmbHs sei der Kern zur Neuaufstellung der Braunschweiger Diakonie gewesen.

Die daraus resultierenden Erlöse sollen «zur nachhaltigen Gestaltung der diakonischen Arbeit im Braunschweiger Land zur Verfügung stehen», sagte Velten. Das Diakonische Werk will sich auf seine Aufgaben als Dachverband und die Arbeit der sechs Kreisstellen konzentrieren.

Insgesamt konnte die Evangelisch-lutherische Landeskirche in Braunschweig ihren Haushalt stabilisieren. Das Kirchenparlament verabschiedete bereits am Freitag einen doppelten Haushaltsplan in Höhe von 81,5 Millionen Euro für 2013 und 80,5 Millionen für 2014. Die Landeskirche will dabei ohne Eingriffe in die Rücklagen auskommen. «Das ist ein deutliches Zeichen dafür, dass unsere Reformbemühungen Erfolg haben», sagte Landesbischof Friedrich Weber. Die Landeskirche hatte im Sommer beschlossen, das sie künftig nur noch so viel ausgibt, wie sie einnimmt.

Der neue Haushaltsbeschluss bedeutet auch, dass mit Ablauf des Jahres 2013 die Förderung der Evangelischen Zeitung eingestellt wird. Bisher unterstützte die Kirche die Zeitung mit 65.000 Euro jährlich. Der Entscheidung vorausgegangen war eine teils hitzige Debatte über die Zukunft der Medienarbeit in der Landeskirche.

Die Einstellung der Zahlung sei keine Kritik an der Qualität oder Konzeption des Blattes, sagte Landesbischof Friedrich Weber: «Trotz eines scharfen journalistischen Profils ist es der Evangelischen Zeitung nicht gelungen, den drastischen Verfall in der Auflagezahl zu stoppen.» Es sei daher an der Zeit, über alternative Konzepte der Medienarbeit auf dem Gebiet der braunschweigischen Landeskirche nachzudenken.


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