Mo, 07.10.2013Landesbischof Meister: Ursachen der Flucht bekämpfen

Hannover (epd). Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister hat davor gewarnt, nach der Flüchtlingskatastrophe vor der italienischen Insel Lampedusa die eigentlichen Ursachen für die Flucht aus dem Blick zu verlieren: «Derzeit werden viele richtige Forderungen gestellt, aber wir haben uns an den Grundkonflikt einer globalen Ungerechtigkeit gewöhnt», kritisierte der evangelische Theologe am Montag im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd).

«Die Menschen in den südlichen Ländern werden aufgrund der Armut, der politischen und medizinischen Verhältnisse geradezu zwingend zur Auswanderung getrieben», sagte Meister. Nur eine gerechtere Weltwirtschaftsordnung könne das Problem auf Dauer lösen.

Die Entwicklungshilfe müsse so gestaltet werden, dass «diese hoch verschuldeten Staaten eine national und international erfolgreiche Wirtschaftspolitik und erfolgreichen Handel gestalten können», betonte der Bischof. Nur so könnten die Länder des Südens mehr Sicherheit, eine bessere medizinische Versorgung und Bildung schaffen.

Kurzfristig sei eine neue europäische Flüchtlingspolitik nötig, unterstrich Meister. Die derzeitige Drittstaatenregelung belaste die EU-Grenzstaaten wie Italien extrem und befreie andere Staaten von der Last der Verantwortung. Die Flüchtlinge müssten «gleichgewichtig» von allen EU-Staaten aufgenommen werden.

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