Di, 15.10.2013Landesarmutskonferenz: Jeder sechste Niedersachse von Armut bedroht

Hannover (epd). Die Landesarmutskonferenz (LAK) in Niedersachsen hat zum Weltarmutstag an diesem Donnerstag vor einer weiteren Spaltung der Gesellschaft gewarnt. Aktuell sei jeder sechste Niedersachse von Armut bedroht, sagte LAK-Sprecher Lars Niggemeyer am Dienstag in Hannover. Während die Armut in dem Bundesland von 15,2 auf 15,4 Prozent gestiegen sei, habe sich das Vermögen der hundert reichsten Deutschen im vergangenen Jahr um fünf Prozent auf 337 Milliarden Euro gesteigert: «Die wachsende Spaltung nimmt bedrohliche Ausmaße an und muss endlich nachhaltig bekämpft werden.»

Sprecher Ralf Regenhardt forderte die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns, mehr Geld für die öffentlichen Haushalte durch eine Transaktionssteuer und bezahlbaren Wohnraum für alle: «Der soziale Wohnungsbau muss wieder deutlich ausgeweitet werden, um flächendeckende Wohnungsnot zu verhindern.»

Zur Armutskonferenz gehören die Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege, der Deutsche Gewerkschaftsbund sowie weitere soziale Verbände und Initiativen. Gemäß der Definition der Europäischen Union gelten Menschen als armutsgefährdet, die mit weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung auskommen müssen. Nach den Ergebnissen des Mikrozensus galten demnach im Jahr 2012 Einpersonen-Haushalte mit einem monatlichen Einkommen von weniger als 869 Euro als armutsgefährdet.

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