Di, 18.03.2014Kuratorium der a-Lasco-Bibliothek legt Beschwerde in Schadensersatzprozess ein

Emden/Oldenburg (epd). Das Kuratorium der Emder Johannes-a-Lasco-Bibliothek hat gegen ein Urteil des Oberlandesgerichts Oldenburg im Schadensersatzprozess gegen den früheren Direktor Walter Schulz eine Beschwerde beim Bundesgerichtshof eingelegt. Das Oberlandesgericht Oldenburg hatte Schulz in einem Revisionsverfahren im November wegen verlustreicher Aktiengeschäfte zur Zahlung von 453.000 Euro verurteilt und dabei eine Mitschuld des Kuratoriums festgestellt, teilte die Stiftung der Bibliothek am Dienstag mit. Das Gericht hatte eine weitere Revision nicht zugelassen. Dagegen wolle das Kuratorium nun vorgehen. Der Vorsitzende des Kuratoriums ist der Kirchenpräsident der Evangelisch-reformierten Kirche mit Sitz in Leer, Martin Heimbucher. Das Kuratorium habe die Interessen der Stiftung zu wahren, sagte er. Das Oldenburger Gericht hatte den ursprünglich vom Landgericht Aurich festgestellten Schadensersatzanspruch von mehr als 1,3 Millionen Euro auf die 453.000 Euro reduziert. «Darum muss die Entscheidung des Oberlandesgerichts in ihren finanziellen Konsequenzen überprüft werden», sagte Heimbucher. Die für den reformierten Protestantismus weltweit bedeutendste Bibliothek musste wegen wirtschaftlicher Probleme 2009 schließen. In einem gemeinsamen Kraftakt hatten daraufhin die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die Landeskirchen das Stiftungskapital mit Millionenbeträgen wieder aufgestockt und so die Bibliothek gerettet. Unter der Leitung des vorherigen Direktors war das Vermögen des Hauses dramatisch abgeschmolzen. Schulz wurde daraufhin entlassen. Die Stiftung der Bibliothek und Schulz liegen seit Jahren in zahlreichen Verfahren im Rechtsstreit.

Pressestelle

Kann die Pressestelle etwas für Sie tun? Hier finden Sie den Kontakt zu uns.