Mo, 06.01.2014Kultusministerin will Inklusion durch kleinere Klassen voranbringen

Braunschweig/Hannover (epd). Die niedersächsische Kultusministerin Frauke Heiligenstadt (SPD) will im Zuge der Inklusion Schulklassen künftig verkleinern. Damit sollten die Bedingungen für den gemeinsamen Unterricht von Schülern mit und ohne Behinderung verbessert werden. An den Grundschulen und Gymnasien sei das bereits geschehen, sagte die Ministerin der «Braunschweiger Zeitung» (Montagsausgabe). An Grundschulen habe keine Klasse mehr als 26 Schüler. In Städten und an sogenannten Brennpunktschulen sollen zum 1. Februar zudem 150 neue Stellen für Lehrkräfte geschaffen werden.

Seit dem vergangenen August können Eltern ihre behinderten Kinder auch auf Regelschulen schicken. Inklusion schließe aber auch Kinder mit und ohne Sprachdefizite, Leistungsschwache und Hochbegabte mit ein, betonte Heiligenstadt. «Jede Lehrkraft muss schließlich mit einer immer größer werdenden Vielfalt in den Klassen umgehen.»

Insgesamt wolle das Land 1.600 neue Stellen schaffen und Lehrkräfte an den Regelschulen fortbilden. Eines der drängendsten Probleme sei jedoch, qualifizierte Lehrer zu finden, sagte Heiligenstadt. «Der Markt für Sonderpädagogen ist wie leer gefegt.»

Bis die niedersächsischen Regelschulen sich zu inklusiven Schulen entwickelt hätten, brauche es zudem sicherlich zehn Jahre, sagte Heiligenstadt. «Die Haltung zu verändern, die Vielfalt als Bereicherung zu sehen, kann man nicht einfach verordnen.» Weitere Diskussionen über den Weg zur Inklusion seien «nur begrüßenswert».

Pressestelle

Kann die Pressestelle etwas für Sie tun? Hier finden Sie den Kontakt zu uns.