Do, 17.01.2013Kriminologe Pfeiffer wirft Kirche Zensur vor

Hamburg/Hannover (epd). Im Streit um die gescheiterte Missbrauchsstudie hat der hannoversche Kriminologe Christian Pfeiffer seinen Zensurvorwurf gegen die katholische Kirche bekräftigt. «Ich soll nicht länger behaupten, dass die Kirche Zensurwünsche an uns gerichtet hat. Da ich das belegen kann, sehe ich keinen Grund, es zu unterlassen», sagte Pfeiffer der Hamburger Wochenzeitung «Die Zeit». Zudem habe die Kirche ein Mitspracherecht bei der Auswahl von Mitarbeitern beansprucht, fügte Pfeiffer hinzu, der im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz den sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche aufklären sollte.

Die katholische Kirche hatte vergangene Woche die Zusammenarbeit mit dem Kriminologischem Forschungsinstitut Niedersachsen in Hannover und dessen Direktor Pfeiffer beendet. Mangelndes Vertrauen und ein zerrüttetes Verhältnis hätten zu diesem Schritt geführt, begründete die Kirche ihren Schritt. Das Institut sollte den Missbrauchsskandal von 2010 wissenschaftlich aufarbeiten, nun soll die Arbeit mit einem anderen Partner fortgeführt werden. Die Bischöfe wollen Pfeiffer nach dessen Darstellung die Zensurvorwürfe per Unterlassungserklärung verbieten.

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