Do, 23.05.2013Kirchliche Gleichstellungsbeauftragte kritisiert «Barbie-Dreamhouse»

Rastede/Kr. Ammerland (epd). Die Gleichstellungsbeauftragte der Oldenburger Kirche, Gabriele Rüsch-Tillmanns, hat die umstrittene Wanderausstellung «Barbie Dreamhouse» in Berlin scharf kritisiert. Sie vermittele ein eindimensionales Frauenbild, sagte Rüsch-Tillmanns am Donnerstag vor der Synode im ammerländischen Rastede: «Küche, Kosmetik, Karriere als Model - Germanys next Topmodel lässt grüßen.»

Genauso wie das US-Mode-Label Abercrombie & Fitch («Hollister»), das ausschließlich nur gut aussehende Menschen einstelle, reduziere die Barbie-Welt Menschen auf Äußerlichkeiten und ihren Körper, mahnte Rüsch-Tillmanns. Mit Spielzeug und hipper Kleidung werde transportiert, wie Frauen und Männer zu sein hätten.

Diese stereotypen Geschlechterbilder prägten früh die Lebenswelten Heranwachsender, sagte die Gleichstellungsbeauftragte und fügte hinzu: «Wer Kinder und Jugendliche erlebt, weiß, der Anpassungsdruck ist enorm.»

Begleitet von Protesten öffnete vor Pfingsten das «Barbie Dreamhouse» in Berlin. Auf 1.400 Quadratmetern zeigt es für dreieinhalb Monate in pinkfarbenen Räumen die Glitzerwelt der berühmten Plastikpuppe.

Die Ausstellung konzipiert haben der Barbie-Hersteller Matell und die Entertainmentfirma EMS. Der Geschäftsführer von EMS, Christoph Rahofer, sagte dem epd, er halte die Proteste für «überzogen, denn das Traumhaus beeinflusst keine Frau in ihrem Rollenbild». Sollten Kinder, die die Ausstellung besuchen, unreflektiert das Schlankheitsideal von Barbie übernehmen, seien deren Eltern in der Verantwortung.

Rüsch-Tillmanns warf auch einen kritischen Blick auf die Kirche. Sie erwähnte Fotos in Kirchenpublikationen, die Männer häufig diskutierend und Frauen hinter Kirchenbüffets zeigen. Sie vermittelten Geschlechterbilder, «die denen von Barbie nicht ganz unähnlich sind».


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