Mi, 28.01.2009Kirchentag: "Zentrum Welthandel" auf ehemaligem Frachtschiff

Bremen (epd). Das größte zivile und fahrtüchtige Museumsschiff der Welt, die «Cap San Diego», wird symbolischer Schauplatz eines Themenschwerpunktes während des Deutschen Evangelischen Kirchentages in Bremen. In den Ladeluken, im Kühlraum und im ehemaligen Süßöltank des Frachtschiffes werde das «Zentrum Welthandel» eingerichtet, sagte Projektleiter Hero Feenders am Mittwoch dem epd. Der Kirchentag ist vom 20. bis 24. Mai in Bremen geplant. Zu dem Treffen unter der Losung «Mensch, wo bist du?» werden etwa 100.000 Dauerteilnehmer erwartet.

   Die «Cap San Diego» soll während des Kirchentages neben anderen Schiffen im Europahafen der Hansestadt festmachen. An Bord werde es bei Podien, Foren und einer Ausstellung beispielsweise um Fragen des fairen Handels, der Rüstungsindustrie, des Menschenhandels und der Piraterie gehen, erläuterte Feenders, der auch Generalsekretär der Deutschen Seemannsmission ist. Das Schiff und Bremen als Hafenstadt böten sich für diese Themen an: «Schiffe transportieren nicht nur Waren und Güter, sondern zugleich Menschen, Geschichten, Emotionen und Utopien.»

   Bremen sei ein Standort für die Rüstungsindustrie. Deshalb werde auf einem Podium unter dem Titel «Wirtschaftsfaktor Rüstung» danach gefragt, ob neue Waffen nicht immer wieder neue Kriege nach sich zögen. Auch mit Aktionen und einer Ausstellung des ostfriesischen Malers Hermann Buß (Norden) werde erläutert und diskutiert, wie Seeleute auf den Meeren lebten.

   «Ein Schiff ist mehr als ein schwimmender Frachtraum, es hat eine Seele», betonte Feenders. Das solle in täglichen Gebeten unter dem Titel «Wachwechsel» deutlich werden. Die Mittags- und Abendgebete werden in der zentralen Ladeluke der «Cap San Diego» organisiert, in der früher besonders große Handelsgüter wie etwa Lokomotiven transportiert wurden. Von der Besatzung wurde dieser Stauraum früher wegen seiner besonderen Atmosphäre «Kathedrale» genannt.

   Die «Cap San Diego» wurde 1961/62 für die Reederei Hamburg-Süd gebaut und war bis Ende 1981 als Stückgutfrachter vorzugsweise nach Südamerika unterwegs. Seit 1988 liegt das fast 160 Meter lange und mehr als 21 Meter breite Schiff in der Regel als schwimmendes Museum an der Überseebrücke im Hamburger Hafen. Es kann täglich von 10 bis 18 Uhr besichtigt werden. An Bord gibt es wechselnde Ausstellungen. Vier Einzel- und vier Doppelkabinen bieten Platz für Übernachtungen. Im Bord-Bistro werden maritime Spezialitäten angeboten.

Internet: www.capsandiego.de; www.kirchentag.de


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