Mo, 24.12.2012Kirchenpräsident mahnt soziale Gerechtigkeit und Frieden an

Emden (epd). Der Kirchenpräsident der Evangelisch-reformierten Kirche, Jann Schmidt, hat in seiner Weihnachtspredigt soziale Gerechtigkeit und Frieden in Deutschland und der Welt angemahnt. «Frieden meint mehr als ein Schweigen der Waffen», sagte er an Heiligabend in einem Gottesdienst in der Emder Johannes-a-Lasco-Bibliothek: «Friede braucht immer auch Gerechtigkeit - Gerechtigkeit zwischen Menschen und Völkern, zwischen Arm und Reich.»

Gerechtigkeit lebe von Solidarität, sagte Schmidt. Doch dagegen stehe der Egoismus der Menschen, denen es noch gutgehe. Der jüngste Armutsbericht zeige die Ungerechtigkeit auf. Bundesweit lebten sieben Millionen Menschen in Armut. Sie seien auf staatliche Hilfen, Kleiderkammern, soziale Kaufhäuser und Tafeln angewiesen.

Die Weihnachtsgeschichte öffne die Augen für die Menschen, die durch die Maschen der Gesellschaft fallen. Öffne sich die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter, werde das Zusammenleben in Deutschland empfindlich gestört. «Dass Menschen in der Armutsfalle gefangen sind, dass einmal arm immer arm bedeutet, ist ein Skandal, mit dem wir uns nicht abfinden dürfen», betonte der Theologe.

Der Gottesdienst in der Johannes-a-Lasco-Bibliothek ist ein Novum. Erstmals seit fast 70 Jahren wurde dort wieder ein Weihnachtsgottesdienst gefeiert. Die Bibliothek wurde in 1990er Jahren auf den Ruinen der ehemaligen Großen Kirche errichtet. Die Moederkerk (niederländisch: Mutterkirche) der reformierten Gemeinden in Norddeutschland und den Niederlanden wurde bei einem Bombenangriff am 11. Dezember 1943 zerstört. Zur Evangelisch-reformierten Kirche mit Sitz in Leer gehören rund 185.000 Mitglieder in 146 Gemeinden zwischen Ostfriesland und dem Allgäu.


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