Mi, 17.07.2013Kirchenasyl wird vom Landkreis geduldet und endet glücklich

Sarstedt/Kr. Hildesheim (epd). In Sarstedt im Landkreis Hildesheim ist ein sogenanntes stilles Kirchenasyl nach drei Monaten glücklich zu Ende gegangen. Samira Ekin (37) und ihre vier Kinder haben jetzt ein dauerhaftes Aufenthaltsrecht. Sie hatten in der Kapelle der evangelischen Paulusgemeinde gelebt, um einer Abschiebung in die Türkei zu entgehen, wie der Landkreis Hildesheim am Mittwoch mitteilte. Ausländerbehörde und Landrat Reiner Wegner (SPD) hätten das Kirchenasyl geduldet und mit der Kirchengemeinde und dem Unterstützerkreis Stillschweigen vereinbart.

Dadurch sei es der jungen Frau sogar möglich gewesen, vom damaligen Innenminister Uwe Schünemann (CDU) in Hannover einen Preis für ihre Integrationsbemühungen entgegen zu nehmen, hieß es. Sie hatte sich in einem Integrationsprojekt zur Gesundheitsmediatorin ausbilden lassen. Schünemann hatte ihre Abschiebung formal veranlasst und war über das Kirchenasyl nach Angaben des Landkreises nicht informiert.

Seit kurzem ist Ekin nach Angaben des Landkreises mit einem deutschen Mann verheiratet, den sie schon länger kenne. Damit sei der Aufenthalt der Familie dauerhaft gesichert. Die Türkin hatte bei ihrer Einreise aus dem Libanon in den 1990er Jahren falsche Angaben zu ihrer Herkunft gemacht. Deshalb sollte sie abgeschoben werden. Landrat Reiner Wegner hatte sich nach eigenen Worten selbst davon überzeugt, dass die junge Frau und ihre Kinder in Sarstedt gut integriert sind.

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