Fr, 15.06.2012Kirchen wollen Pastorenausbildung in Loccum konzentrieren

Hannover/Loccum (epd). Die evangelischen Kirchen in Niedersachsen und Bremen wollen ihre Pastorenausbildung in Loccum bei Nienburg konzentrieren. Hier bestehen bereits mehrere Einrichtungen der hannoverschen Landeskirche, darunter das 1163 gegründete Zisterzienserkloster und die Evangelische Akademie. Auch die Nachbarkirchen von Braunschweig, Oldenburg, Schaumburg-Lippe und Bremen hielten Loccum «für einen geistlichen Ort, der sich für die Ausbildung anbietet und das wünschenswerte spirituelle Klima schafft», sagte der Vizepräsident des Landeskirchenamtes, Rolf Krämer, bei der bis zum Sonnabend tagenden Landessynode in Hannover.

Im Kloster Loccum werden bereits seit rund 300 Jahren angehende evangelische Pastoren ausgebildet. Allerdings müsse das Predigerseminar deutlich vergrößert und modernisiert werden, wenn es zum Zentrum für mehrere Landeskirchen werden solle, sagte Krämer. So müssten ein Bettenhaus, eine Bibliothek sowie Seminarräume und Büros entstehen. Die bestehende Tagungsstätte der Evangelischen Akademie könne nicht alle Vikarinnen und Vikare aufnehmen.

«Eine große kirchliche Berufsgruppe, die Pastorenschaft, wächst zusammen», unterstrich Krämer. «Das kann im Blick auf eine engere Partnerschaft der norddeutschen Kirchen kein Schaden sein.» Schon jetzt nehmen Nachwuchstheologen aus den Nachbarkirchen an den Vikarskursen in Loccum teil. Über die Kosten der Erweiterungsbauten ließen sich noch keine verlässlichen Angaben machen, sagte der Vizepräsident.

Unklar ist noch, ob sie auf dem Gelände des Klosters oder neben der Akademie entstehen sollen. Für beide Optionen liegen erste Pläne vor. Beide Einrichtungen sind unmittelbar benachbart. Die Synode muss sich im Herbst für eines der beiden Konzepte entscheiden. Der Ausbau der sogenannten «Zehntscheune» neben dem Kloster zu einer Bibliothek ist wegen hoher, unkalkulierbarer Kosten inzwischen vom Tisch. Darüber hatte die Synode in den vergangenen Jahren kontrovers diskutiert.

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