Mi, 02.05.2012Kirchen und Gewerkschaften fordern streng regulierte Finanzmärkte

Bremen (epd). Vertreter von Gewerkschaften und Kirchen haben in einem ökumenischen Gottesdienst zum «Tag der Arbeit» in Bremen strenge Regeln für die Finanzmärkte gefordert. Die Hilfen für Finanzwirtschaft und überschuldete Staaten vergangener Jahre fehlten jetzt der öffentlichen Hand zur Finanzierung von Arbeit und Investitionen, kritisierte die Bremer DGB-Vorsitzende Annette Düring.
Der katholische Propst Martin Schomaker mahnte, die Finanzmärkte dürften menschliche Arbeit weder ersetzen noch zerstören.

   In einer Stellungnahme während des Gottesdienstes in der Kirche Unser Lieben Frauen sagte Betriebsrätin Kerstin Bringmann, bei der Arbeiterwohlfahrt in Bremen habe es seit neun Jahren keine Lohnerhöhung mehr gegeben. Um die Pleite ihres Arbeitgebers zu verhindern, hätten die Beschäftigten überdies auf das Weihnachtsgeld verzichtet, Personal sei abgebaut werden. Die immer schlechtere Entlohnung sozialer Arbeit läge aber nicht an Arbeiterwohlfahrt oder Diakonie. «Das liegt an der Bereitstellung öffentlicher Gelder, die weiter gekürzt werden.»

   Um dem zu begegnen, forderte DGB-Chefin Düring einen gesetzlichen Mindestlohn, Tariflöhne und einen Staat, «der sich nicht kaputt spart». Die Bundesvorsitzende der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung, Sabine Schiedermaier, ermutigte Arbeitnehmer zur gegenseitigen Solidarität. Die Erfahrungen aus der Vergangenheit zeigten, dass gerechte Löhne und soziale Sicherheit nur solidarisch durchgesetzt werden könnten: «Gemeinsam schaffen wir es.»

epd

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