Mi, 09.11.2011Kirche will Facebook mit Konfirmandenarbeit verbinden

Osterholz-Scharmbeck (epd). Mit einem Modellprojekt will die hannoversche Landeskirche Konfirmandenarbeit und soziale Netzwerke im Internet miteinander verbinden. Die «E-Learning»-Aktion starte Anfang des Jahres im evangelischen Kirchenkreis Osterholz-Scharmbeck bei Bremen und sei zunächst auf fünf Jahre begrenzt. Ziel sei es, Angebote wie Facebook für die Konfirmandenarbeit zu nutzen und im Kirchenkreis zu vernetzen, erläuterte Superintendentin Jutta Rühlemann.

Das knapp 250.000 Euro teure Projekt wird Rühlemann zufolge aus dem Innovationsfonds der hannoverschen Landeskirche bezuschusst. Virtuelle und reale Welt sollen sich ergänzen: So sind künftig Teile des Materials für die Konfirmandenarbeit über eine Homepage im Internet abrufbar und werden dort bearbeitet. Dabei bindet der Kirchenkreis Informationswege wie Facebook und Twitter ein, die nach den Worten des Medienexperten Markus Gerstmann vom Bremer Jugendservicebüro Standard sind.

Heute nutzten fast alle Jugendliche Facebook, betonte Gerstmann am Dienstagabend vor dem Kirchenkreistag Osterholz-Scharmbeck, der dem Projekt zustimmte. Wenn die Kirche junge Leute ansprechen wolle, müsse sie lernen, damit umzugehen. «Jugendliche wollen heute nicht nur nach dem klassischen Unterrichtsmodell zuhören, sondern gemeinsam lernen, indem sie selbst kreativ und interaktiv Inhalte bestimmen.» Ankündigende Plakate würden von ihnen gar nicht mehr registriert. «Wenn die Einladung aber über Facebook kommt, ist das Haus voll.»

Im Projekt sollen die Konfirmanden lernen, ihre Zeit im Internet einzuteilen, mit den unterschiedlichen Foren umzugehen und dafür Kriterien zu entwickeln. Neben der virtuellen Arbeit gebe es weiterhin persönliche Treffen, beispielsweise zum Konfirmandencamp oder zu gemeinsamen Gottesdiensten. Rühlemann betonte, die Kommunikation über E-Learning werde medienpädagogisch und theologisch begleitet.


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