Fr, 15.08.2014Kinder- und Jugendhospiz Joshuas Engelreich in Wilhelmshaven nimmt erste Gäste auf

Wilhelmshaven (epd). Das Kinder- und Jugendhospiz Joshuas Engelreich nimmt am Mittwoch in Wilhelmshaven seine ersten Gäste auf und beginnt damit seine Arbeit. Zuvor lade das Hospiz an diesem Sonnabend zu einem Tag der Offenen Tür ein, sagte die Leiterin des zweiten Kinder- und Jugendhospizes in Niedersachsen, Irene Müller. In dem früheren Polizeipräsidium sind Plätze für acht unheilbar kranke Kinder und Jugendliche vom einjährigen Säugling bis zum 24-Jährigen entstanden. Für Familienangehörige wurden weitere acht Apartments reserviert.

In dem Hospiz sollen schwerstkranke Kinder und Jugendliche aus ganz Deutschland betreut und die Eltern und Geschwisterkinder dadurch teilweise von der belastenden Situation befreit werden, sagte Müller. Eltern könnten sich untereinander austauschen und auch einmal einen unbelasteten Ausflug an die nahe Nordsee machen. Das Haus wurde Müller zufolge für rund vier Millionen Euro ganz auf die Bedürfnisse junger Menschen hin umgebaut. Alle Gästezimmer sind durch eine große Tür mit einer Terrasse verbunden. «So können wir die Kinder mit dem Bett in die Sonne schieben.» Außerdem gibt es einen sogenannten Snoozle-Raum zur Entspannung und einen riesigen Whirlpool.

Besonderer Beliebtheit dürfte sich der frühere Verhörraum erfreuen: In dem schalldichten Raum sind Computer und Spielkonsolen installiert. «Hier können die Kinder und Jugendlichen die Anlagen voll aufdrehen, ohne die anderen Gäste zu stören.»

Mit vollständigem Namen heißt das Haus «Angelika Reichelt Kinder- und Jugendhospiz Joshuas Engelreich». Der Name beziehe sich auf die Spenderin aus Wilhelmshaven, die das Projekt überhaupt erst möglich gemacht habe, unterstrich Müller. Joshua verweise auf einen jungen Mann, der mit 18 Jahren im Friedel-Orth-Hospiz in Jever gestorben und mentaler Mitbegründer des neuen Hospizes in Wilhelmshaven sei.

Botschafter des Hospizes ist der Fußball-Nationalspieler Per Mertesacker, der gerade in Brasilien Weltmeister wurde. Weil Mertesacker für Joshua das größte Idol war, besuchte der Sportler den damals 17-Jährigen noch kurz vor dessen Tod. Joshua starb 2012 an Krebs.

Das Hospiz gehört zur «mission:lebenshaus». Die Trägergesellschaft wurde als 100-prozentige Tochter vom Bremer Verein für Innere Mission gegründet. Sie organisiert den Betrieb von Einrichtungen für sterbenskranke Menschen und betreibt bereits das «Friedel-Orth-Hospiz» und das «Laurentiushospiz» in Ganderkesee bei Bremen. Die Kosten eines Hospizes werden zu 90 Prozent von den Kassen übernommen, bei Kinder- und Jugendhospizen beträgt der Deckungsbeitrag 95 Prozent. Der Rest muss über Spenden finanziert werden.

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