Mi, 15.01.2014Junge Bauern kämpfen für Saatgut-Vielfalt

Hannover (epd). Rund 40 junge Landwirte haben anlässlich der geplanten Reform der EU-Saatgutgesetze am Mittwoch in Hannover für den Erhalt der Saatgut-Vielfalt demonstriert. In den letzten 100 Jahren sei die Nutzpflanzenvielfalt um 90 Prozent zurückgegangen, sagte Sebastian Kußmann von der jungen Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (jAbL) während der Kundgebung vor dem Landwirtschaftsministerium.

Nur durch Pflanzenvielfalt werde eine nachhaltige Anpassung an die Umweltbedingungen vor Ort gewährleistet, argumentierte Kußmann. Die EU bestimme lediglich nach Kriterien der Stabilität und der Homogenität, welches Saatgut auf den Markt komme. Dadurch seien regionale Sorten bedroht.

Unterstützung erhielten die jungen Bauern vom niedersächsischen Landwirtschaftsminister Christian Meyer. Es müsse gewährleistet sein, dass auch kleine Züchter mit geringer Kostenbelastung und geringem bürokratischem Aufwand neue Sorten auf den Markt bringen könnten, sagte Meyer am Mittwoch in Hannover. «Der Verbraucher soll am Ende viele Auswahlmöglichkeiten haben.»

Vertreter der jAbL machten sich nach der Kundgebung mit zwei Traktoren auf den Weg Richtung Berlin und Brüssel. Unter dem Motto «Saatgutvielfalt retten - Zukunft säen» wollen sie dort weitere Demonstrationen anlässlich der geplante EU-Saatgutregulation unterstützen.

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