So, 15.06.2014Jugendherbergen spüren Folgen des «Klassenfahrtenboykotts»

Lingen/Kr. Emsland (epd). Die Jugendherbergen im nordwestlichen Niedersachsen blicken nach einem erfolgreichen Jahr 2013 mit «gemischten Gefühlen» auf das Schuljahr 2014/2015. Der sogenannte Schulfahrtenboykott der niedersächsischen Gymnasien werde zunehmend zu einer wirtschaftlichen Belastung für die Jugendherbergen, sagte der Geschäftsführer des Landesverbandes Unterweser-Ems, Thorsten Richter, am Wochenende bei der Jahreshauptversammlung im emsländischen Lingen. Zahlreiche Klassenfahrten seien storniert worden. Bereits im Februar hatte das Deutschen Jugendherbergswerk (DJH) von 15.000 abgesagten Übernachtungen in ganz Norddeutschland berichtet.

Für das Jahr 2013 zog Richter eine positive Bilanz: In den 33 Herbergen im nordwestlichen Niedersachsen seien 735.690 Übernachtungen gezählt worden. Der Verband habe zudem rund 4,65 Millionen Euro in seine Häuser investiert.

Die meisten Gelder seien in das DJH-Ressort im ostfriesischen Neuharlingersiel geflossen, hieß es. Dort hatte im März vergangenen Jahres die nach eigenen Angaben weltweit erste Club-Jugendherberge eröffnet. Sie bietet ihren Gästen ein «all-inclusive-Paket» mit Familienapartments an, das von einem betreuten Kindergarten über ein wissenschaftliches Schullabor bis hin zu einer «School of Rock» mit allen nötigen Instrumenten von der E-Gitarre bis zum Schlagzeug reicht. Im ersten Jahr seien rund 44.200 Übernachtungen in dem 400-Betten-Haus gezählt worden. Im laufenden Jahr werden 50.000 Übernachtungen erwartet.

Die Jugendherberge in Leer werde seit seiner umfassenden Sanierung als Integrationsbetrieb geführt, sagte Richter. Für das Betriebsmodell sei das Haus mit dem Rudolf-Freudenberg-Preis 2014 für innovative Geschäftsideen in Integrationsbetrieben ausgezeichnet worden.

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