Do, 24.10.2013Internationale Tagung erörtert Bedeutung des Reformators Jan Hus

Oldenburg (epd). Im Zusammenhang mit dem 500. Jahrestag der Reformation 2017 dreht sich alles um den weltberühmten Thesenanschlag von Martin Luther (1483-1546). Das Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa will sich nun mit Jan Hus einer Persönlichkeit widmen, die schon 100 Jahre früher eine wichtige Rolle spielte. Dem tschechischen Theologen und Kirchenreformer widmet das Institut in Oldenburg nach eigenen Angaben am 7. und 8. November eine internationale wissenschaftliche Tagung.

Referenten aus Tschechien, Polen und Deutschland wollen der Frage nachgehen, welchen Beitrag der Reformtheologe zur Kirchen- und Geistesgeschichte Europas geleistet hat. Weit vor Luther sah Hus nicht im Papst, sondern in der Bibel die einzige Autorität in Glaubensfragen. Er kritisierte den weltlichen Besitz der Kirche, die Habsucht des Klerus und verurteilte päpstliche Erlasse zu Kreuzzügen und Ablass. 1415 wurde er auf dem Konstanzer Konzil entgegen vorheriger Schutzgarantien als Ketzer verbrannt.

Die Tagung wird in Kooperation mit dem Institut für Evangelische Theologie und Religionspädagogik der Oldenburger Universität organisiert. Sie ist Teil des Kooperationsprojektes «Freiheitsraum Reformation», mit dem die Uni auf die Auswirkungen der Reformation im Nordwesten Deutschlands aufmerksam machen will.

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