Fr, 09.01.2015Institut für Migrationsforschung fordert Einwanderungsgesetz

Osnabrück/Halle (epd). Das Institut für Migrationsforschung der Universität Osnabrück hat die Debatte um ein Einwanderungsgesetz begrüßt. Ein solches Gesetz biete die Möglichkeit, Migration aktiv zu gestalten, sagte Institutsdirektor Andreas Pott am Freitag dem Hörfunksender MDR Info. Die Bereitschaft in vielen Teilen der Bevölkerung, auch politisch das Thema zu gestalten, sei viel höher als die aktuellen Demonstrationen oder medialen Darstellungen glauben machten.

Verwundert äußerte sich Pott darüber, wie stark sich die Politik «von Wortführern der Problematisierung» Angst machen lasse. Verschiedene Untersuchungen hätten gezeigt, dass die Breite der Bevölkerung Migration akzeptiere. Auch in Bezug auf den Islam habe eine Normalisierung stattgefunden. «Es gibt vier Millionen Muslime, die mehr oder weniger vollkommen geräuschlos in Deutschland hocherfolgreich und integriert leben», sagte Pott.

Deutschland sei schon lange ein Einwanderungsland und werde eine Migrationsgesellschaft. Dass sich viele Menschen dieser Tatsache nun bewusst würden, geschehe mit 30-jähriger Verspätung. In den vergangenen Tagen hatten Politikwissenschaftler sowie unter anderen die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, Katrin Göring-Eckardt, ein Migrationskonzept und ein Einwanderungsgesetz verlangt.

Pressestelle

Kann die Pressestelle etwas für Sie tun? Hier finden Sie den Kontakt zu uns.