Mi, 11.09.2013In Niedersachsen wollen mehr Männer Erzieher werden

Hannover (epd). In Niedersachsen steigt die Zahl der Männer, die Erzieher werden wollen. Unter den derzeit 12.700 Auszubildenden seien rund 1.250 Männer, sagte die niedersächsische Kultusministerin Frauke Heiligenstadt (SPD) am Mittwoch in Hannover bei einer Veranstaltung mit dem Titel «Mehr Männer in Kitas - Vielfalt als Chance». Das sind knapp zehn Prozent.

Hinzu kämen noch 630 männliche Auszubildende in den Fachschulen für Sozialpädagogik, so dass ihr Anteil bei den Auszubildenden bei 15,7 Prozent liege. Allerdings seien derzeit lediglich 3,3 Prozent der pädagogischen Fachkräfte in den Kitas Männer. Das Land liege damit nur knapp über den Bundesdurchschnitt von 3,2 Prozent.

Doch der positive Trend reicht der Ministerin nicht aus: «Männliche Fachkräfte sind in der frühkindlichen Bildung und Erziehung deutlich unterrepräsentiert.» Außerdem würden insgesamt mehr Erzieherinnen und Erzieher benötigt, weil immer mehr Kinder in öffentlich geförderten Tageseinrichtungen aufwüchsen. «Die Kinder lernen durch Frauen und Männer als Rollenvorbilder, dass Erziehung und Arbeit mit Kindern etwas für Männer und Frauen ist.»

Heiligenstadt kündigte an, dass sich interessierte Männer eine Ausbildung in einem anderen Fach mit bis zu zwei Jahren anrechnen lassen können. Auch die begehrte Form der Ausbildung auf Teilzeitstellen solle möglich werden. Zudem steige das Niveau des Berufes durch den verstärkten Bildungsauftrag im Kindertagesstättengesetz. Mit Weiterbildungen ergäben sich daraus mehr Berufsperspektiven für Leitungskräfte.

Eine grundsätzliche Änderung über Vorstellungen von typischen Männer- oder Frauenberufen seien nicht kurzfristig zu erwarten, sagte Heiligenstadt. «Das braucht Zeit, wir stehen noch am Anfang eines Prozesses.»


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