Mi, 20.03.2013Immer mehr Pflegebedürftige in Niedersachsen

Hannover (epd). Immer mehr Menschen in Niedersachsen müssen gepflegt werden. Ende 2011 waren nach Angaben des statistischen Landesbetriebes in Hannover 270.400 Personen pflegebedürftig. Zwei Drittel von ihnen sind Frauen. Auch die Pflege wird vor allem von Frauen übernommen. In den überwiegend privaten ambulanten Pflegediensten sind mehr als 90 Prozent der knapp 30.000 Beschäftigten Frauen, die zum größten Teil (77,4 Prozent) in Teilzeit arbeiten. In den Pflegeheimen arbeiten 85,6 Prozent Frauen. Hier arbeitet jede dritte Pflegekraft in Vollzeit.

Im Vergleich zur letzten Studie von 2009 benötigten rund 14.300 mehr Menschen Pflege, hieß es. Das entspricht einem Zuwachs von 5,6 Prozent. Seit der ersten Untersuchung im Jahr 1999 stieg die Zahl sogar um 30 Prozent. Das sind rund 62.000 Männer und Frauen. Insgesamt bezogen Ende 2011 3,4 Prozent der etwa 7,91 Millionen Niedersachsen Geld aus den Pflegekassen, also jeder 29. Einwohner.

Knapp zwei Drittel der ambulanten Pflegedienste sind in privater Trägerschaft. Die freien Wohlfahrtsverbände wie Diakonie und Caritas unterhalten ein weiteres knappes Drittel. Lediglich 24 der insgesamt 1.189 Pflegedienste sind in öffentlicher Trägerschaft. Zusammen versorgten sie 63.525 Patienten, von denen mehr als die Hälfte in der Pflegestufe I eingestuft sind.

Auch bei den 1.667 vollstationären Heimen sind die privaten Anbieter mit 55,8 Prozent die Marktführer. Sie unterhalten knapp 55.000 Pflegeplätze. Die Wohlfahrtsverbände stellen etwa 41.000 Plätze bereit. Die Patienten sind wie in der ambulanten Pflege überwiegend weiblich (73,5 Prozent). Allerdings holen die Männer auf.
Während sich der Anteil der Frauen um 2,8 Prozent in den vergangenen zwei Jahren erhöhte, stieg die Zahl der pflegebedürftigen Männer um
8,9 Prozent.

Schwer zu schaffen macht den Pflegediensten und Heimen das Ende des Zivildienstes. Der Verlust von 569 Zivis konnte nur knapp zur Hälfte von 214 Bundesfreiwilligen und 67 weiteren Absolventen eines Freiwilligen Sozialen Jahres aufgefangen werden.

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