So, 17.03.2013Hunderte erinnern erneut an getöteten Streitschlichter

Kirchweyhe/Kr. Diepholz (epd). Rund 300 Menschen haben nach Polizeiangaben am Sonntag vor dem Bahnhof von Kirchweyhe bei Bremen im Schneetreiben erneut an den getöteten 25-jährigen Daniel S. gedacht. Der junge Mann hatte dort versucht, einen Streit zu schlichten, wurde dann aber selbst von einem 20-Jährigen mit türkischen Wurzeln verprügelt. Am vergangenen Donnerstag starb er an seinen schweren Verletzungen. Die Teilnehmer wollten mit ihrer Mahnwache gleichzeitig eine Demonstration rechtsextremer NPD-Anhänger verhindern, deren Aufzug durch die Gemeinde verboten worden war.

Das Verbot habe vor dem Verwaltungsgericht in Hannover Bestand, sagte Bürgermeister Frank Lemmermann (SPD) dem epd. Der evangelische Gemeindepastor Holger Tietz freute sich als Moderator des örtlichen Runden Tisches gegen Rechts und für Integration über die große Anteilnahme der Bürger. «Das ist toll», sagte er im Gespräch mit dem epd. Der Ort dürfe den Rechtsextremen nicht überlassen werden.

Tags zuvor hatten bereits 1.500 Bürger in einer «stillen Mahnwache» an Daniel erinnert. Auch am Sonnabend wollten Rechtsextreme in Kirchweyhe demonstrieren, die Gemeinde reagierte mit einem Verbot. Starke Polizeikräfte kontrollierten verdächtige Passanten. Es seien 89 Platzverweise ausgesprochen worden, zwei Personen seien in Gewahrsam genommen worden, bilanzierte ein Sprecher der Polizei. Eine Polizeibeamtin wurde beim Einsatz von Pfefferspray leicht verletzt.

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