Fr, 22.11.2013Hohe Dunkelziffer bei Internetkriminalität: Pistorius will Arbeit der Polizei intensivieren

Hannover (epd). Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius hat angesichts der hohen Dunkelziffer bei der Internetkriminalität angekündigt, dass die Polizei Vorbeugung und Aufklärung deutlich steigern werde. Allerdings müssten auch Hersteller und Provider «mehr Verantwortung übernehmen», forderte der Innenminister am Freitag in Hannover. Er stellte die erste repräsentative Dunkelfeldstudie für ein Bundesland vor. Darin werden Straftaten erfasst, von denen die Polizei aus unterschiedlichsten Gründen keine Kenntnis erlangt.

Danach gaben 106 von 1.000 befragten Personen an, sie seien schon einmal Opfer einer Straftat im Zusammenhang mit Computern geworden. Cyber-Kriminalität sei damit das Delikt, das am häufigsten von den Befragten genannt worden sei, betonte Pistorius. Allerdings wiesen auch diese Zahlen nicht annähernd die tatsächliche Dimension der Schädigung aus.

Das Niedersächsische Landeskrimininalamt hatte den Angaben zufolge im Frühjahr an insgesamt 40.000 zufällig ausgewählte Menschen ab 16 Jahren in Niedersachsen Fragebögen verteilt. Darin wurden sie unter anderem zu erlittener Kriminalität und zu ihrer Kriminalitätsfurcht befragt. Fast die Hälfte der Befragten hätten die Fragebögen zurückgeschickt.

Ältere Menschen sind nach der Studie mit Ausnahme von Wohnungseinbrüchen deutlich seltener Opfer einer Straftat. Junge Menschen hätten mehr Angst vor Kriminalität als bislang angenommen worden sei. Mehr als 20 Prozent aller Befragten nutzten abends deshalb keine öffentlichen Verkehrsmittel. Der Innenminsiter sagte, die Menschen müssten künftig besser darüber informiert werden, wie sie sich schützen könnten.

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