Mo, 05.08.2013Hintergrund: Inklusive Schule

Hannover (epd). Mit Beginn des Schuljahres wird in ganz Niedersachsen verbindlich die inklusive Schule eingeführt. Die Grundschulen nehmen damit in ihren ersten Klassen auch diejenigen Schüler auf, die zum Beispiel aufgrund einer Behinderung besonders gefördert werden müssen. Auch an den weiterführenden Schulen werden zunächst in den fünften Klassen und später aufsteigend alle Schüler gemeinsam unterrichtet. Die Eltern entscheiden, auf was für eine Schule sie ihr Kind schicken wollen.

Mit der inklusiven Schule setzt das Land die Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen um, die 2009 in Deutschland in Kraft getreten ist. Sie verbietet jede Art der Diskriminierung von Behinderten und sieht vor, dass alle Menschen die Chance bekommen, gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben.

Schätzungen gehen davon aus, dass etwa fünf Prozent aller Schülerinnen und Schüler einen besonderen Unterstützungsbedarf haben, das wären in Niedersachsen rund 35.000 in allen Altersgruppen. Genaue Zahlen wurden aber nicht erhoben, weil es an vielen Grundschulen bereits vor Einführung der Inklusion spezielle Förderstunden gab.

Bis zum Sommer 2016 soll es für alle Grundschulklassen eine sonderpädagogische Grundversorgung mit zwei zusätzlichen Stunden pro Klasse geben. Sie wird unabhängig davon gewährt, ob Schülerinnen und Schüler mit einem Förderbedarf in der Klasse sind oder nicht. Weitere Förderstunden richten sich nach dem Bedarf.

Förderschulen für seh-, hör- und körperbehinderte sowie geistig behinderte Kinder bleiben bestehen. Ein Auslaufmodell sind dagegen die Förderschulen für Kinder mit Lernschwächen, die derzeit mit 175 die Mehrheit unter den insgesamt knapp 289 Förderschulen im Land stellen. Sie nehmen in der ersten Klasse bereits keine Schüler mehr auf. Lehrkräfte der Förderschulen unterstützen und beraten die Regelschulen.

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