Sa, 09.02.2013Hilfswerk will mit Spendenaktion Indianer in Brasilien unterstützen

Hannover/Leipzig (epd). Mit einer deutschlandweiten Spendenaktion wollen evangelische Frauen Hilfsprojekte in Brasilien unterstützen. Die Frauenarbeit des Gustav-Adolf-Werkes mit Sitz in Leipzig wolle bei ihrer Aktion mindestens 95.000 Euro zusammen bekommen, sagte Leiterin Vera Gast-Kellert am Freitag in Hannover. Gefördert werden damit unter dem Motto «Wege zum Leben» vor allem die indigenen Völker der Kaingang und der Guarani. «Die Indianer sind heute in Brasilien eine Minderheit von rund 897.000 Menschen in 305 Völkern, die unter schwierigsten Bedingungen leben», erläuterte Walter Sass. Der evangelische Pastor aus Niedersachsen arbeitet seit 1978 unter den indigenen Völkern. Die etwa 13.500 Kaingang und Guarani leben nach seinen Angaben verstreut im Süden Brasiliens. Sie würden diskriminiert und ihre angestammten Gebiete seien oft nicht vermessen, so dass sie keine Ansprüche geltend machen könnten. «Dennoch pflegen sie ihre Sprache und ihre Religion», sagte Sass. Mit den Geldern aus Deutschland werde unter anderem ein Projekt des Indianerrates «Comin» der lutherischen Kirche in Brasilien gefördert. Dabei unterstützen Mitarbeiter Frauen dabei, traditionelles Wissen wie Heilkunst, Handwerk und Muttersprache weiterzutragen. Sich der eigenen Kultur bewusst zu sein, stärke auch Kinder und Jugendliche gegen Drogen oder Gewalt. Das Gustav-Adolf-Werk ist nach eigenen Angaben das älteste evangelische Hilfswerk in Deutschland. Es engagiert sich in Europa, Lateinamerika und Asien dort, wo evangelische Christen in der Minderheit sind. Jährlich unterstützt es verschiedene Projekte mit mehr als zwei Millionen Euro. Vertreterinnen der 20 Frauengruppen des Werkes haben am Freitag in Hannover die Projektarbeit der kommenden Jahre beraten. Unter anderem werben sie mit Vorträgen in Kirchengemeinden um Spenden. Im vergangenen Jahr hätten die Frauen mit rund 140.000 Euro Projekte vor allem in Griechenland unterstützt, sagte Vera Gast-Kellert. Darunter war die Flüchtlingsarbeit der evangelischen Kirche und ein Zufluchtshaus für Frauen, die Opfer von Gewalt wurden.

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