So, 06.10.2013Hilfswerk fordert mehr Engagement gegen Kinderarbeit

Osnabrück (epd). Das Kinderhilfswerk terre des hommes hat zu mehr Engagement gegen Kinderarbeit aufgerufen. Weltweit gibt es nach neuesten Schätzungen rund 168 Millionen Kinderarbeiter, wie das Hilfswerk am Sonntag in Osnabrück mitteilte. Dies seien erheblich weniger als noch vor fünf Jahren. Damals habe die internationale Arbeitsorganisation ILO die Zahl arbeitender Kinder auf 215 Millionen geschätzt.

Vom 8. bis 10. Oktober treffen sich auf Einladung der ILO in der brasilianischen Hauptstadt Brasilia Vertreter von Regierungen, Gewerkschaften, Arbeitsgebern und Nichtregierungsorganisationen, um über Wege zur Abschaffung der Kinderarbeit zu beraten. Das von der letzten ILO-Weltkonferenz 2010 erklärte Ziel, die schlimmsten Formen der Kinderarbeit bis 2016 abzuschaffen, werde nicht erreicht, hieß es.

«Kinderarbeit und Armut sind untrennbar miteinander verknüpft», sagte die Referentin für Kinderrechte bei terre des hommes, Iris Stolz. Die Konferenz müsse vor allem die Ursachen von Armut und Ausbeutung in den Blick nehmen und auf die Stimmen der Betroffenen hören: «Die arbeitenden Kinder wissen meistens sehr genau, was sie brauchen und wie ihnen geholfen werden kann.» Patentrezepte gebe es nicht.

Stolz zufolge unterstützt terre des hommes in Lateinamerika Organisationen arbeitender Kinder. «Dort sagen diese Kinder, die Erwachsenen sollten erst einmal die Ausbeutung und die Armut verbieten, dann könnten sie die Kinderarbeit kritisieren.»


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