Do, 26.11.2009Hertie-Stiftung zeichnet Kulturgruppe von MS-Kranken mit 15.000 Euro aus

Celle/Frankfurt/M. (epd). Die Hertie-Stiftung hat am Donnerstag in Celle eine Kulturgruppe von MS-Kranken mit 15.000 Euro für ihr Engagement in der Selbsthilfe ausgezeichnet. Die 14 Frauen und Männer leben in dem Wohn- und Pflegeheim Linerhaus in Celle und treffen sich einmal wöchentlich zu einer Schreib- und einer Videowerkstatt. Mit dem Preis, der zum 18. Mal verliehen wurde, wolle die gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Frankfurt am Main Erkrankten Mut machen und vorbildliche Aktivitäten würdigen, teilten Stiftung und Linerhaus am Donnerstag mit.

Der Hertie-Preis werde seit 1992 für Selbsthilfe und Helfer im Bereich der Multiplen Sklerose und anderer Erkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson verliehen, hieß es. Insgesamt sei in diesem Jahr ein Preisgeld von 25.000 Euro vergeben worden.

In Deutschland leiden nach Angaben der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) in Hannover rund 120.000 Menschen an der chronisch entzündlichen Erkrankung des Zentralnervensystems. MS führt zu Störungen der Bewegungen, der Sinnesempfindungen und zur Beeinträchtigung von Sinnesorganen. Trotz intensiver Forschungen ist die Ursache nicht genau bekannt.

Die Kulturgruppe wurde vor zwei Jahren gegründet und hat seitdem eine eigene Zeitschrift und zwei Videoinstallationen veröffentlicht sowie Kollagen aus Texten, Bildern und Tönen produziert. Sie wird von der Kulturwissenschaftlerin Michaela Grön und den Kulturpädagogen Annette Rösel und Matthias Bittner geleitet. Die Kulturgruppe sei für die Teilnehmer ein Höhepunkt der Woche, sagte Grön. Sie zeige, dass auch Schwerstbehinderte kreative, produktive und eigenwillige Menschen seien.

Die Stiftung Linerhaus ist Mitglied im Diakonischen Werk der hannoverschen Landeskirche. Sie führt in Celle das einzige Wohn- und Pflegeheim in Niedersachsen, das speziell auf MS-kranke Menschen ausgerichtet ist.

Die Hertie-Stiftung zählt nach eigenen Angaben zu den größten privaten Stiftungen Deutschlands. Sie baut auf das Lebenswerk des 1972 verstorbenen Stifters und früheren Inhabers der Hertie Waren- und Kaufhaus GmbH, Georg Karg, auf. Hirnforschung und Neurowissenschaften zählen zu ihren Förderschwerpunkten.

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