Fr, 26.09.2014Heimbucher mahnt zivile Hilfe nach Militäreinsatz gegen IS-Terror an

Leer (epd). Der Kirchenpräsident der Evangelisch-reformierten Kirche, Martin Heimbucher, hat politische und humanitäre Hilfen für die Zeit nach dem militärischen Eingreifen gegen die Terrormilizen des Islamischen Staates (IS) gefordert. Derzeit sei ein Militäreinsatz die «letzte verbliebene Möglichkeit, den Schrecken zu beenden oder wenigstens zu begrenzen», schrieb der Theologe am Freitag in Leer an die reformierten Kirchengemeinden in ganz Deutschland: «Wir dürfen einem Völkermord nicht tatenlos zuschauen.»

Deutschland habe mit den Waffenlieferungen an die Kurden im Irak aber auch eine politische und moralische Mitverantwortung für die Zukunft der Menschen im Mittleren Osten übernommen, unterstrich Heimbucher. Das bedeute: «Unser Land muss ein Mehrfaches dessen, was der Einsatz der militärischen Mittel kostet, für humanitäre Hilfen und zur politischen Stabilisierung in den betroffenen Ländern zur Verfügung stellen.»

Auch humanitär begründete Gewalt könne sich zu Kriegen entwickeln, die mehr zerstören als helfen, warnte der Theologe. Dies zeige deutlich der Irak-Krieg der USA, «der mit einer Lüge begann, von Kriegsverbrechen begleitet war und bis heute desaströse Folgen zeitigt». Für den Vorrang ziviler Hilfe sollten sich politische Mehrheiten leichter organisieren lassen als für die Freigabe von Waffen, sagte Heimbucher. Zur Evangelisch-reformierten Kirche mit Sitz in Leer gehören rund 183.000 Mitglieder in 145 Gemeinden zwischen Ostfriesland und dem Allgäu.

Internet: www.reformiert.de
Das Schreiben Heimbuchers an die Kirchengemeinden im Wortlaut: http://u.epd.de/7jm


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