Di, 26.11.2013Hannoversche Landeskirche berät über Zukunft der Konföderation

Hannover (epd). Im hannoverschen Kirchenparlament zeichnet sich eine Zustimmung zu einer verschlankten Form der künftigen Zusammenarbeit der fünf evangelischen Kirchen in Niedersachsen ab. Dem Vertragsentwurf zufolge soll ab 2015 unter anderem das Parlament der landesweiten Konföderation ersatzlos wegfallen. Die Landeskirchen von Braunschweig, Oldenburg und Schaumburg-Lippe hatten sich in der vergangenen Woche nahezu einstimmig für das Modell einer schlankeren Konföderation ausgesprochen. Die Idee einer landesweiten gemeinsamen Kirche war gescheitert.

Am Dienstagabend warben auch die Gruppensprecher der «Gruppe Offene Kirche» und der «Lebendigen Volkskirche» in der hannoverschen Synode sowie die beteiligten Ausschüsse dafür, die Konföderation in abgespeckter Form fortzuführen. Dies bringe «Bewegung und Fortschritt», und das sei besser als Stillstand und trotziges Beharren, sagte der Vorsitzende des Landessynodalausschusses, Jörn Surborg. Eine Kündigung des Konföderationsvertrages, die seit einiger Zeit im Kirchenparlament diskutiert worden war, könne die Probleme dagegen nicht lösen.

Die Synode hatte lange darauf gehofft, dass sich die fünf Landeskirchen zu einer Evangelischen Kirche in Niedersachsen zusammenschließen. Dieses Modell scheiterte jedoch am Widerstand der vier kleineren Kirchen. Das Kirchenparlament wird frühestens am Donnerstag über den Vertragsentwurf abstimmen. Auch die Evangelisch-reformierte Kirche mit Sitz in Leer wird noch in dieser Woche entscheiden.

Die fünf Landeskirchen repräsentieren zusammen rund vier Millionen Protestanten in Niedersachsen. Sie beraten seit mehr als vier Jahren über eine bessere Zusammenarbeit. Kritiker vor allem aus der hannoverschen Landeskirche hatten immer wieder einen zu hohen Abstimmungsbedarf zwischen den Kirchen bemängelt. Zudem würden in der Synode der Konföderation kaum echte Debatten geführt.

Der neue Vertrag sieht zahlreiche Vereinfachungen bei der Gesetzgebung vor. Zudem soll der zehnköpfige Rat gestärkt werden. Für 2023 ist eine Evaluation vorgesehen. Bei der Zusammenarbeit der Kirchen sollen künftig auch Zwischenschritte möglich sein. So haben etwa bereits in diesem Jahr vier von fünf Landeskirchen ein gemeinsames Diakonisches Werk in Niedersachsen gebildet, an dem sich Oldenburg bisher nicht beteiligt.

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