Di, 18.02.2014Hannover: Jedes zweite angehende Schulkind mit Sprachauffälligkeiten

Hannover (epd). Fast jedes zweite Kind in der Region Hannover (47,4 Prozent) hat bei Schuleingangsuntersuchungen Auffälligkeiten in der Sprachentwicklung gezeigt. Bei 15,9 Prozent der Kinder waren die Defizite so stark, dass sie sich bereits in logopädischer Behandlung befanden, teilte die Region am Dienstag in Hannover mit. Für 6,3 Prozent empfahlen die Schulärzte, die Probleme weiter ärztlich abzuklären.

Leichte Sprachauffälligkeiten wie Lispeln oder leichte grammatikalische Fehler hätten sich gegenüber dem vergangenen Schuljahr um rund fünf Prozent erhöht, hieß es. Schulärzte und ihre Assistenten untersuchten in 24 Teams rund 10.000 Jungen und Mädchen an 13 Standorten der Region Hannover.

Bei den Untersuchungen zeigte sich den Angaben zufolge ein deutlicher Zusammenhang mit dem Bildungsgrad der Eltern: So diagnostizierten die Ärzte mit 61,5 Prozent besonders häufig Defizite oder Förderbedarf bei Kindern aus bildungsfernen Elternhäusern. Dies gelte auch für die Motorik, das Verhalten oder das Körpergewicht. Günstig wirke sich der Besuch eines Kindergartens aus.

Die Ergebnisse zeigten, dass die Gründe für geringere Bildungschancen oft schon vor der Schule zu suchen seien, sagte Sozialdezernent Erwin Jordan. Auch bildungsfernen Eltern müsse deutlich werden, dass zum Beispiel übermäßiger Medienkonsum oder Bewegungsarmut letztlich die Persönlichkeitsentwicklung und die Bildungschancen ihrer Kinder beeinträchtigten, hieß es weiter.

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